Fotografieren für Hartgesottene - Auf Kamera-Tour durch Sibirien

Von Nicole Freialdenhoven
14. Juni 2012

Fotografen tun sich heute schwer damit, noch völlige Landstriche zu finden, in denen sich einzigartige Naturaufnahmen erstellen lassen. Eine solche Region ist der unwirtliche Nordosten von Sibirien auf der Halbinsel Tschukotka. Für Touristen ist Tschukotka nur schwer zugänglich, denn für die Einreise wird eine spezielle Erlaubnis zum Besuch der "Grenzregion" (zum US-amerikanischen Alaska) benötigt.

Wer es jedoch schafft, findet jenseits des Provinzflughafens von Anadyr paradiesische Einsamkeit vor, die seinesgleichen sucht. Nur 50.000 Menschen leben in einem Gebiet von der doppelten Größe Deutschlands, ein Drittel von ihnen Eingeborene, die Jahrhunderte lang traditionellen Erwerbszweigen wie der Rentierzucht und dem Walfang nachgingen, ehe die Russen mit dem Abbau von Erz und Gold begonnen. Auch die strategisch günstige Lage zum Erzfeind USA machte die Region für die russischen Machthaber interessant.

Davon spüren Besucher jedoch nicht viel, die mit Schneemobilen durch die eisige Kälte Sibiriens fahren und dabei ständig mit Schneestürmen rechnen müssen. Lediglich kleine Siedlungen der Eingeborenen verstreuen sich in dabei in den sibirischen Weiten. Doch für Fotografen bietet die Landschaft einzigartige Möglichkeiten den Kontrast der rauen Natur und den russischen Überbleibseln des kalten Kriegs festzuhalten. So weit entfernt von jeder Zivilisation wie hier sind sie wohl nirgendwo sonst auf der Welt.