Wale vor den Azoren - Früher Jagdbeute, heute Tourismusmagnet

Von Nicole Freialdenhoven
24. Oktober 2012

Die Inselgruppe der Azoren mitten im Atlantik ist als touristisches Ziel noch immer ein Geheimtipp und zieht vor allem Naturfreunde und Wanderer an, während es für reinen Badeurlaub zu kalt an den Stränden ist. In den letzten Jahren stieg vor allem die Zahl der Tierfreunde, die zum Whale Watching auf die Azoren kamen und sich mit kleinen Schlauchbooten hinaus auf den rauen Atlantik wagen.

Noch bis in die 80er Jahre wurden die Wale, die sich in den Gewässern tummelten, gnadenlos gejagt. Die Saison verlief von April bis November und war für die Walfänger mit vielen Entbehrungen, schweren Verletzungen und Todesgefahren verbunden. Viele Insulaner verloren auf ihren Schiffen das Leben, doch die Wale waren eine wichtige Nahrungsquelle auf den abgelegenen Azoren. Mehr noch, neben dem Walfleisch konnten andere Teile des Wales verwertet werden und beispielsweise als Brennstoffe exportiert werden.

Im Walmuseum von Porto Pim auf der Insel Pico ist heute die Epoche des Walfanges sorgfältig dokumentiert, die Mitte des 18. Jahrhunderts begann, als Walfänger aus Nordamerika und Großbritannien auf die Azoren kamen. Seit 1984 ist der Walfang offiziell verboten - dafür kommen jetzt die Touristen um sich an den lebenden Walen zu erfreuen.