Bröckelnde Mauern in Machu Picchu - Unesco kritisiert Folgen des Massentourismus

Von Dörte Rösler
30. April 2014

Die Ausgrabungsstätte Machu Picchu gilt als wichtigstes Relikt aus der Inka-Zeit in Peru. Die Unesco hat die 600 Jahre alte Felsenstadt in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Doch die Legende bröckelt, denn der Massentourismus setzt den alten Mauern so sehr zu, dass Experten strengere Regeln für Besucher fordern. Und auch die Zuwanderung von Peruanern soll gestoppt werden.

Touristen und Straßenhändler beschädigen Wege, Mauern und Monumente

Rund 4000 Touristen kommen täglich in Machu Picchu Pueblo an, der letzten Ortschaft vor dem Anstieg zur berühmten Ruinenstädte. 2500 sind maximal erlaubt, die Vergabe der Eintrittskarten ist offiziell reglementiert - doch jeder Tourist bringt Geld, und deshalb weisen die Wächter niemanden ab. Im Dorf belagern Händler die Straßen, jeder freie Quadratmeter wird mit Hütten und neuen Häusern gepflastert.

Folgen des Massentourismus und der Zuwanderung

Die Folgen sind unübersehbar, unten im Dorf ebenso wie oben auf dem Bergrücken, wo Horden von Touristen mit derben Schuhen und Wanderstöcken die Wege instabil machen. In den Ritzen der Gemäuer sammeln sich Kaugummis und Zigarettenkippen. Bei den Aufnahmen für einen Bier-Werbespot wurde ein Haupt-Monument beschädigt.

Experten aus aller Welt sind sich deshalb einig, dass die Ruinen Ruhe brauchen. Geologen warnen zudem vor einem weiteren Ausbau des Dorfes Machu Picchu Pueblo. Da der Ort in einer Schlucht liegt, ist der Platz begrenzt. Zuwanderer bauen immer näher am Ufer der Flüsse. Bereits 2010 hatten Wasserlawinen viele Häuser und Brücken mit sich gerissen. Rund 3000 Touristen mussten mit dem Helikopter abgeholt werden.