Ehrenmord in Pakistan - Noch immer werden Frauen zu Tode gesteinigt, wenn sie aus Liebe heiraten

Von Ingrid Neufeld
28. Mai 2014

Farzana I. sollte nach dem Willen ihrer Familie ihren Cousin heiraten, mit dem sie verlobt gewesen ist. Die 25-jährige Pakistanin hatte sich dem Plan jedoch widersetzt und einen anderen Mann geheiratet. Der wurde von ihrer Familie wegen Entführung angezeigt.

Von der Familie zu Tode gesteinigt

Als Farzana I. aus diesem Grund vor Gericht aussagen und diese falsche Anschuldigung klarstellen wollte, wurde sie direkt vor dem Gerichtsgebäude von ihrer eigenen Familie, ihren Brüdern, ihrem Vater, dem Ex-Verlobten und anderen Männern mit Stöcken und Ziegelsteinen angegriffen. Sie wurde faktisch zu Tode gesteinigt. Farzana I. kam noch ins Krankenhaus, wo sie allerdings dann verstarb. Die Polizei spricht von einem sogenannten Ehrenmord. Bisher konnte nur der Vater festgenommen werden. Er steht zu seiner Tat. Alle anderen Angreifer konnten entkommen.

Noch immer ist es in Pakistan an der Tagesordnung zu denken, dass eine Frau, die sich ihren Mann selbst aussucht, Schande über die Familie bringt. Pro Jahr gibt es mindestens tausend dieser sogenannten Ehrenmorde. Das erklärte die Frauenrechtsorganisation "Aurat Foundation" und weist zugleich auf die sehr viel höhere Dunkelziffer hin.