Die Krimmler Wasserfälle

Im österreichischen Nationalpark Hohe Tauern stürzen die Krimmler Wasserfälle aus der Berg- und Geltscherlandschaft des Achetals in die Tiefe. Sie gelten als höchste Wasserfälle in ganz Österreich. Mit 400.000 Besuchern jährlich zählen die Wasserfälle zu den größten Touristenattraktionen des Landes. Bestehende Aufstiegswege sind mautpflichtig. Informieren Sie sich über die Krimmler Wasserfälle.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Geographische Lage

Inmitten der wunderschönen Alpenlandschaft Österreichs befinden sich die Krimmler Wasserfälle, die mit ihrer Gesamtfallhöhe von 380 Metern die höchsten Wasserfälle des Landes sind. Die Krimmler Fälle liegen im Nationalpark Hohe Tauern, im Süden des Bundeslandes Salzburg nahe der Ortschaft Krimml.

Gespeist werden die Krimmler Wasserfälle aus der Krimmler Ache, die am Ende eines Hochplateaus in drei Fallstufen zu Tal stürzt. Die Ache mündet dann in die Salzach, die durch das Pinzgau weiter nach Salzburg fließt.

Besonderheiten

Die Fallhöhe desr Krimmlerwasserfälle lautet wie folgt:

  • oberer Achenfall: 145 Meter
  • mittlerer Achenfall: 140 Meter
  • unterer Achenfall: 100 Meter

Die außergewöhnliche Höhe der Krimmler Wasserfälle erklärt sich durch das Zusammentreffen mehrerer geologischer Besonderheiten. Zum einen bildete sich das obere Salzachtal in der vor ca. 30 Millionen Jahren, als sich die eurasische und die afrikanische Platte aufeinanderschoben.

Die Aufwölbung der verschiedenen Alpenteile riefen extreme Höhenunterschiede hervor, die in der Krimmler Region noch von der Eiszeit verschärft wurden. Damals schürfte ein mächtiger Eisstrom die Täler tief aus. Dass die Wasserfallhöhen sich inzwischen nicht vermindert haben, erklärt sich aus dem in dieser Region besonders massivem Granit.

Als typischer Gletscherbach ist die Wasserführung der Krimmler Ache im Tages- und Jahresverlauf sehr ungleich verteilt. Da der Bach überwiegend aus Tauwasser gespeist wird, ist im Juni und Juli mit den größten Wassermengen zu rechnen, während er im Januar und Februar kaum Wasser führt. Weil mittags das meiste Tauwasser entsteht und mit ca. 10 Stunden Zeitverzögerung die Wasserfälle erreicht, führen sie in der Nacht deutlich mehr Wasser als am Tage.

Heilkraft

Das Wasser trifft die Felsen mit einem sehr heftigen Aufprall. Angeblich sollen die Molekühle dadurch eine ionische Aufladung erfahren, was zur Zerteilung in unzählige winzige Fragmente führt.

Auf diese Weise können sie tief in die Atemwege gelangen, was sich bei Allergikern und Asthmatikern positiv auswirken soll. Einem Aufenthalt an den Krimmler Wasserfällen wird somit ein gewisser heilender Effekt zugeschrieben - aus diesem Grund kam es im Jahr 2015 zur Anerkennung als "natürliches ortgebundenes Heilvorkommen" durch die Landesregierung.

Die winzigen Wasserfragmente sollten Heilkraft besitzen
Die winzigen Wasserfragmente sollten Heilkraft besitzen

Wirtschaftliche Nutzung und touristische Erschließung

Das Potenzial der Krimmler Wasserfälle für die Energiegewinnung wurde schon früh entdeckt. Pläne, ein Wasserkraftwerk zu errichten, scheiterten aber immer wieder an technischen und ökologischen Bedenken. Durch die Erklärung zum Naturschutzgebiet sind alle Planungen mittlerweile endgültig eingestellt worden.

Touristisch sind die Wasserfälle hingegen gut erschlossen und gestatten den Besuchern ein unverfälschtes Naturerlebnis. Bereits 1835 wurde ein Weg zum untersten Wasserfall angelegt und dort ein Touristen- und Malerhäuschen eingerichtet.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden vom Deutschen und Österreichischem Alpenverein die heute noch bestehenden Aufstiegswege zu den Krimmler Wasserfällen geschaffen, die (heute wie damals) für Wanderer mautpflichtig sind. Nach dem die Pinzgauer Lokalbahn gebaut wurde, kamen immer mehr Besucher zu den Wasserfällen, sodass man den neuen Weg als notwendig erachtete.

Dieser verläuft nah am Wasserfall entlang. Er zeichnet sich durch steile und enge Serpentinen aus.

Um zu den Aussichtskanzeln zu gelangen, von denen sich spektakuläre Ausblicke bieten, sollte man gutes Schuhwerk und etwas Kondition für die steile Wegstrecke mitbringen.

Der Aufstieg zum oberen Rand des Wasserfalls dauert ca. eine Stunde. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, von dort aus durch das Achental weiter zum Krimmler Tauernhaus oder zur Warnsdorfer Hütte zu wandern.

Erreichbarkeit

Wer nicht mit dem Auto unterwegs ist, erreicht die Krimmler Wasserfälle mit dem Bus: die Salzburger Linien 670 und 671 haletn an der gleichnamigen Bushaltestelle. Die Gemeinde Krimml plant, die Pinzgauer Lokalbahn bis zu dieser Haltestelle fahren zu lassen.