Kein Urlaub für Weicheier: Mit dem Kajak durch die eisige Welt Grönlands

Von Nicole Freialdenhoven
11. Juni 2012

Was machen Urlauber, die bereits alles erlebt und alles gesehen haben? Für sie bieten ein grönländischer Reiseveranstalter Kajaktouren durch die Eiswelt von Ostgrönland an. Die Kajaktouren, die von der ostgrönländischen Hauptstadt Tasiilaq aus durch imposante Fjorde an Gletschern und Eisbergen vorbei führen, orientieren sich dabei an den uralten Kajaktouren der einheimischen Inuit, die seit Jahrhunderten mit ihren kleinen Booten auf Jagd nach Seehunden und Fischen gehen. Bei schlechtem Wetter kann es dabei schon einmal passieren, dass die Kanuten vollständig von der Außenwelt abgeschnitten werden und tagelang festsitzen.

Abenteurer, die sich heute mit Kajaks durch das raue Eismeer wagen, genießen vor allem die paradiesische Stille und Einsamkeit der unberührten Gletscherwelt fernab jeder Zivilisation. Dabei besteht Grönland nicht nur aus Eis: In den Fjorden wächst nicht nur Gras, sondern auch Blumen wie Löwenzahn und Weideröschen. Die ersten isländischen Entdecker, die im 10. Jahrhundert die ersten Siedlungen gründeten, nannten ihr neues Heim gar "Grünland" - doch ihre Hoffnungen auf Ackerbau und Viehzucht wurden enttäuscht und sie verließen die eisige Insel nach einigen Jahren wieder.

In Zukunft dürfte Grönland jedoch tatsächlich zum Grünland werden, denn dank der Klimaerwärmung schmilzt die Eisdecke jährlich um 240 Kubikkilometer. Wer das eisige Paradies noch in seiner ganzen Schönheit erleben will, sollte sich beeilen.