Neuseeland hat ein Alkoholproblem - Überproduktion macht Wein günstiger als Wasser

Von Laura Busch
22. Oktober 2010

Wein gilt in Deutschland als Genussmittel und Wasser als Nahrungsmittel. In Neuseeland scheint sich diese Gesetzmäßigkeit umzukehren, denn dort ist Wein mittlerweile deutlich günstiger als Wasser.

Der Grund liegt Forschern zufolge in einem Preiskampf, an dem Supermärkte und Geschäfte, die sich auf Alkohol spezialisiert haben, beteiligt sind. Die Kontrahenten unterboten sich gegenseitig bei den Preisen. Zudem haben die Winzer in Neuseeland in den letzten Jahren sehr gute Ernten eingefahren, so dass es ein Überangebot an Wein gibt.

In einer Studie belegten Forscher weiterhin, dass der Preis für Alkoholika in den letzten zehn Jahren insgesamt deutlich gefallen ist und das trotz steigendem Lohn. Alkohol sei mittlerweile die "wahrscheinlich billigsten Entspannungsdroge in Neuseeland", erklärte Studienautor Nick Wilson. Besonders gefährdet seien dabei wie immer die Jugendlichen. Sie appellieren jetzt, ein Mindestpreis für Getränke einzuführen, die Alkohol enthalten.