Moldawien - Lage, Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten

Moldawien bzw. die Republik Moldau ist als Urlaubsland noch kaum entdeckt. Dabei hat die ehemalige Sowjetrepublik in Südosteuropa eine Menge schöner Landschaften und Kultur zu bieten, so zum Beispiel seine vielen Parkanlagen, die zum Entspannen und Genießen einladen, aber auch die städtische Kultur, wie etwa in der Hauptstadt Kagul, sowie diverse Thermalbäder. Lernen Sie das Reiseziel Moldawien kennen.

Britta Josten
Von Britta Josten

Moldawien - Geographie

Moldawien bzw. die Republik Moldau liegt in Südosteuropa. Im Süden, Osten und Norden wird das Land von der Ukraine umrahmt. Im Westen grenzt es an Rumänien.

Geographische Lage Moldawiens in Europa
Geographische Lage Moldawiens in Europa

Die Hauptstadt ist Chișinău. Zu den weiteren bedeutenden Städten zählen

  • Comrat
  • Tiraspol
  • Bălți
  • Bender
  • Cahul
  • Soroca
  • Rîbnița
  • Dubăsari
  • Călărași
  • Slobozia und
  • Taraclia.
Geographische Lage Moldawiens auf der Weltkarte
Geographische Lage Moldawiens auf der Weltkarte

Lohnenswerte Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele

Lernen Sie im Folgenden Moldawiens Sehenswürdigkeiten kennen.

Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Chisinau

Insbesondere die Hauptstadt Chisinau ist mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten einen Besuch wert.

Landschaft und Bevölkerung

Chisinau (deutsch Kischinau) liegt am Fluss Bic in Zentralmoldawien. Es befindet sich in einer sehr fruchtbaren Region zwischen Rumänien und Weißrussland, die von Landwirtschaft, Wein- und Obstanbau geprägt ist.Auch die Stadt selbst, in der immerhin jeder zehnte Moldawier lebt, überrascht mit ihrer Naturbezogenheit, in Form schöner Alleen und großzügiger Parkanlagen.

Moldawien als unabhängigen Staat gibt es erst seit 1991, zuvor gehörte das Land nacheinander zum Osmanischen Reich, zu Rumänien und zur Sowjetunion. Die vielen verschiedenen historischen Einflüsse kann man noch heute in der Bevölkerung und Kultur Chisinaus beobachten. Die Mehrheit der Einwohner sind rumänischsprachig, gehören aber der orthodoxen Kirche an.

Die Kathedrale der Geburt des Herrn und der Triumphbogen

Eine der prachtvollsten Kirchen ganz Osteuropas ist die Kathedrale der Geburt des Herrn im Zentrum von Chisinau. Sie wurde 1830 vom Metropoliten Bessarabiens in Auftrag gegeben und 1838 eingeweiht. Der Bau wurde im Stile des russischen Klassizismus errichtet und beherbergt drei Altäre, von denen der Hauptaltar der Geburt Christi geweiht ist.

Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude war wieder restauriert, aber nicht mehr als Kirche genutzt. 1962 wurde der Glockenturm gesprengt.

In den 1990er Jahren wurde die Kathedrale vollständig restauriert und erneut geweiht. Quasi als Tor zum Kirchengebäude wurde 1841 ein Triumphbogen am Bulevardul Ștefan cel Mare și Sfînt errichtet. Von ihm aus führt die Straße durch einen Park zur Kathedrale.

Kunst und Kultur

Der Bulevardul Ștefan cel Mare și Sfînt ist eine großzügig angelegte Prachtstraße, die linear durch das Zentrum der Stadt von Südosten nach Nordwesten verläuft. Entlang des Boulevards befinden sich viele wichtige Sehenswürdigkeiten und Regierungsgebäude. Beispielsweise begegnet man am Verteidigungsministerium zehn Bronzebüsten, die 2004 eingeweiht wurden und die Herrscher Moldawiens darstellen sollen.

Auch viele Theater und Museen sind hier angesiedelt.

  • Drei Theaterbühnen
  • ein Geschichts- und ein Kunstmuseum
  • ein Museum für Völkerkunde und Naturgeschichte sowie
  • das Puschkin-Museum

sorgen für ein reichhaltiges kulturelles Angebot in Chisinau. Außerdem lohnt es sich, der Moldexpo einen Besuch abzustatten. Es handelt sich um ein Gelände für wechselnde nationale und internationale Ausstellungen und Veranstaltungen nahe des Parks Valea Morilor.

Flagge von Moldawien
Flagge von Moldawien

Kurstadt Kagul - Entspannen Sie in den bekannten Thermalbädern

Die ehemalige Sowjetrepublik Moldawien zählt zu den landschaftlich schönsten Regionen Südosteuropas. Zwar ist Moldawien noch kein klassisches Urlaubsland, doch hat sich die touristisch Infrastruktur in den letzten Jahren stark verbessert. Ein traditionelles touristisches Zentrum ist die beliebte Kur- und Badestadt Kagul.

Geographische Lage und Kultur

Kagul (rumänisch Cahul) liegt im Süden Moldawiens und ist mit knapp 40.000 Einwohnern eine der größeren Städte des kleinen Landes. Sie wechselte im Laufe der Geschichte häufig den Besitzer, gehörte im mehrfachen Wechsel zum Osmanischen Reich, Rumänien und Russland. Daher sind in Kagul noch heute viele verschiedene kulturelle Einflüsse neben dem rumänisch-moldauischen zu beobachten.

Zu den schönsten Bauwerken in Kagul zählt die orthodoxe Kathedrale des Heiligen Erzengel Michael, die 1837 erbaut wurde. Ein Theater und ein historisches Museum bieten ein breites kulturelles Angebot, dessen Höhepunkt ein Volksmusikfestival ist. Gebäude und Infrastruktur der Stadt sind in großem Umgang modernisiert worden.

Seit 1999 gibt es in Kagul eine Universität. Die Schienen- und Straßenverbindungen zur Hauptstadt Chisinau sind gut, und die Stadt verfügt auch über einen eigenen Flughafen, der bislang allerdings noch nicht von Linienflügen angesteuert wird.

Die Kur- und Badestadt

Berühmt geworden ist Kagul durch seine ausgezeichneten Kur- und Badeeinrichtungen. Das angenehme kontinentale Klima und das Vorkommen von Mineralquellen machten den Ort schon zu Sowjetzeiten zu einem über die Landesgrenzen hinweg bekannten und beliebten Kurort.

Mittlerweile wurde ein großes Gesundheitszentrum eröffnet, zu dem

gehören. Angeboten werden vor allem Badekuren und Wellness.

Heilende Wirkung wird dem brom- und eisenhaltigen Quellwasser zugeschrieben. In Kombination mit Wellness und anderen Rehamaßnahmen wurden besonders bei rheumatischen Beschwerden gute Heilungserfolge erzielt. Die medizinische Betreuung entspricht westlichen Standards, so dass bei Privatkuren individuelle Gesundheitspläne erstellt und umgesetzt werden.

Wer Entspannung sucht, findet sie bei einem Rundgang durch die Stadt oder bei einem Ausflug in die malerische Umgebung. Die meisten ausländischen Kurgäste kommen aus Russland und vom Balkan, doch die ausgezeichnete Qualität der angebotenen Kuren zu, verglichen mit Westeuropa, extrem günstigen Preisen, locken auch immer mehr Besucher aus dem Westen nach Kagul.

Moldawiens Weinstraße und bekannte Weinkellereien

Das kleine südosteuropäische Land Moldawien hat eine große Weintradition. In idealen Hanglagen werden hier einige der besten Weine der Welt angebaut. Entlang der moldawischen Weinstraße laden viele Weinkellereien Besucher zu einer Weinprobe ein.

In Moldawien werden einige der besten Weine der Welt angebaut
In Moldawien werden einige der besten Weine der Welt angebaut

Die moldawischen Weinbauregionen

Der Weinanbau hat in Moldawien eine lange Tradition, die bis in die osmanische Zeit zurück reicht.

Der Weinbau hat einen sehr hohen Anteil an der Agrarproduktion, und später wurde Moldawien quasi zu einem "Weinkeller der Sowjetunion" ausgebaut. Eine Weinstraße führt durch die wichtigsten Regionen des Weinanbaus in Moldawien: Dies sind

  • Cahul im Süden
  • Nistreana im Südosten
  • Cordu in Zentralmoldawien und
  • Balti im Norden.

Diese Einteilung in Weinbauregionen wurde in den 1950er Jahren vorgenommen und hat sich insofern bewährt, als sich die einzelnen Regionen auf Rebsorten spezialisieren konnten, die den jeweiligen Klima- und Bodenverhältnissen optimal entsprechen.

So stellt Moldawien qualitätiv hochwertige Weine her, die mittlerweile zu einem Exportschlager geworden sind. Die besten Böden und Hanglagen, wie auch die namhaftesten Weinkellereien befinden sich in der Region Codru rund um die Hauptstadt Chisinau. Moldawische Weine wurden mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen bedacht, wie dem "Chardonnay of the World" und dem Bordeaux-Preis "Muscat of the World".

Die bedeutendsten Weinkellereien Moldawiens

Das Fremdenverkehrsamt in Chisinau organisiert Besichtigungen von Weinkellereien der Umgebung. Etwa 15 Kilometer nördlich der Hauptstadt liegt in Cricova die bekannteste und größte Weinkellerei des Landes.

Sie verfügt über eine unterirdisches Stollensystem, das über 60 Kilometer lang ist und gigantische 30 Millionen Liter Wein beherbergt. Mit Autos werden die unteridrischen Straßen befahren, die mit Namen von Rebsorten bezeichnet sind, wie Cabernet oder Pinot.

Und die hier gelagerten Weine stehen diesen vielversprechenden Namen in nichts nach. Die Kellerei Cosujna stellt nach Art der französischen Schlosskellereien entlang der Loire Weißweine, Rotweine und Porto her.

Wie Cricova, so nutzt auch Cosujna die ertragreichen Weinanbaugebiete, die sich im Norden von Chisinau erstrecken. Hier gedeihen die verschiedensten Rebsorten. In den Weinbergen von Straseni wachsen beispielsweise die Trauben für einen ausgezeichneten Schaumwein.

Nicht weit entfernt befindet sich die Weinkellerei Romanesti, die Bordeau-ähnliche Rotweine herstellt und damit zum Marktführer in Sachen Wein in Moldawien aufgestiegen ist. Ausdruck der weit entwickelten Weinkultur Moldawiens ist ein nationaler Weintag im Oktober, der in mehreren Städten des Landes gefeiert wird.

Erholung in den Parkanlagen Moldawiens

Da Moldawien relativ südlich liegt, kann man sich im Frühjahr und Sommer hier über angenehm warme Temperaturen freuen. So braucht man nicht mit der dicken Daunenjacke im Park zu sitzen, sondern kann sich getrost in der Sonne aalen und dabei seine Ferien genießen.

Stefan cel Mare Park

Zu einem Urlaub in Moldawien gehört natürlich auch ein Besuch der moldawischen Hauptstadt Chisinau. In der Nähe des Stadtzentrums befindet sich der bekannte Stefan cel Mare Park. Die Parkanlage, die einst zu Ehren Stefans des Großen errichtet worden war, verfügt über zahlreiche Grünflächen und einen großen Springbrunnen im Zentrum.

Natürlich gibt es auch ein Denkmal des berühmten Woiwoden zu besichtigen. Manch einer mag den Stefan cel Mare Park auch unter dem Namen Pushkin Park kennen. Diesen Namen trug der Park, bevor er umgetauft wurde. Trotz allem kann man auf dem Gelände nach wie vor das Alexander Pushkin-Denkmal bestaunen.

Der Park der Rosen

Ebenfalls in Chisinau befindet sich der Park der Rosen, in der Landessprache Parcul Valea Trandafirilor genannt. Er liegt im Südosten der Stadt und lockt Besucher wie Einheimische durch seine zahlreichen Unterhaltungsmöglichkeiten. So verfügt der Park der Rosen beispielsweise über ein eigenes Riesenrad, was nicht nur bei Kindern sehr gut ankommt.

Im Westen der Hauptstadt befinden sich zwei weitere sehenswerte Parkanlagen, der Parcul La Izvor im Norden sowie der Parcul Valea Morilor im Süden. Das besondere an diesen beiden Parks ist, dass sie über größere Gewässer verfügen, was sowohl im Sommer als auch im Winter für eine besonders schöne Atmosphäre sorgt.

Die Parks von Chisinau sind nicht nur deshalb so beliebt, weil sie als Naherholungsziel für die Einheimischen dienen und und von Touristen wegen ihrer Schönheit besucht werden. Sie stellen zusammen auch die grüne Lunge der Stadt dar und beherbergen zahlreiche einheimische Tierarten, die ohne die Anlagen natürlich keine Chance hätten, zu überleben. Wer Glück hat und sich ruhig verhält, kann während seines Spaziergangs durch einen der Parks je nach Tageszeit sogar Fledermäuse und Eichhörnchen beobachten.

Weitere Highlights

Zu den weiteren lohnenswerten Zielen Moldawiens gehören

  • der Puschkinpark in Chişinău
  • das Naturschutzgebiet Zypowo mit vielen Wasserfällen
  • das Thermalbad in Hirjauca
  • die unterschiedlichen Universitäten
  • die Holzkirche in Petruşeni
  • das Puppenmuseum von Chişinău

Speisen und Getränke

Es gibt einige Zutaten, die in vielen Gerichten der moldauischen Küche Verwendung finden. Zu diesen zählen beispielsweise Mais und Schafskäse. Der Mais wird dabei auch in Form von Suppen, Brei oder Süßspeisen verzehrt - Brot hingegen backt man in der Regel mit Weizenmehl.

Typische Gemüsesorten und/oder Hülsenfrüchte der Landesküche sind

Diese machen meist über die Hälfte eines Gerichts aus. Kommen Fleischgerichte auf den Tisch, werden diese häufig mit Tomatensaft oder Rotwein zubereitet, gerne auf dem Grill oder als Ragout. Typische Gerichte Moldawiens sind:

  • Sama, Geflügelsuppe mit Ei
  • Tschorba, Fleischsuppe mit Kwaß
  • moldauische Saucen wie Salamur, Mushdej, Skordolja
  • Skrob, ein Omelett ohne Mehl
  • Mamalyga, ein Maisbrei
  • diverse Pasteten und kleine Küchlein

Getrunken werden gerne moldauische Weiß- und Rotweine sowie regionale Schnäpse namens Doina und Nistru.