Tanzen verboten: Auf den Malediven soll es puritanischer werden

Von Nicole Freialdenhoven
17. September 2012

Als Urlaubsparadies ziehen die Malediven vor der Südküste Indiens seit vielen Jahren Touristen aus aller Welt an, die vor allem die schneeweißen Palmenstrände der Atolle und die farbenprächtige Unterwasserwelt genießen. Doch seit die islamistische Adhaalath-Partei auf den Malediven die Regierung stellt, macht das ehemalige Paradies immer wieder mit abschreckenden Schlagzeilen von sich reden.

War vor einiger Zeit das Verbot aller Wellness-Einrichtungen auf den Malediven (hinter denen die Regierung Bordelle vermutete) von der Tourismusindustrie abgewendet worden, wird nun den abendichen Tanzveranstaltungen der Touristen der Garaus gemacht: "Unanständiges Tanzen zwischen Männern und Frauen in der Öffentlichkeit" ist ab nun verboten.

Das Verbot folgt damit der kürzlich bekannt geworden Aussage eines Parteimitglieds, wonach "Zigaretten, Musik und das Internet nur die Vorstufe von Alkohol, Pornografie und harten Drogen sei" - kundgetan ironischerwise über Twitter. Weiterhin erlaubt sind nur noch Militärparaden, Pfadfinder-Veranstaltungen, Kinderfeste und das Spielen der Nationalhymne.