Reisen ins Tierradentro - Das unbekannte Herz Kolumbiens

Von Nicole Freialdenhoven
28. Dezember 2012

Kolumbien ist noch immer ein Entwicklungsland in Sachen Tourismus und die meisten Besucher beschränken sich auf einen Besuch der berühmten historischen Hafenstadt Cartagena oder die Badeorte am karibischen Meer.

Dabei bietet das Land auch im Inneren wahre Schätze. Dazu gehören die Weltkulturerbestätten im archäologischen Park Tierradentro im Süden des Landes, der von Touristen bislang noch kaum entdeckt wurde.

Die Anreise ins Land der Nase-Indígenas ist beschwerlich: Lange Busfahrten führen ins Hochland der Kordilleren und die einzige Unterkunft ist ein aus Bambus konstruiertes Hostel, in dem Gemüsesuppe und Omelette serviert wird.

Doch es lohnt sich: Die Hipogeos, unterirdische Grabkammern, die etwa 600 bis 900 n.Chr. genutzt wurden, bieten einzigartiges Zeugnis einer untergegangen Kultur, deren Rätsel bis heute nicht gelöst wurden. Die prachtvollen mannshohen Grabkammern in etwa 5-6 Metern Tiefe sind mit kunstvollen Felsmalereien verziert, die aus eigentümlichen Mustern in rot und schwarz bestehen, in gemalten Tieren und menschlichen Fratzen.

Das bekannteste Grabmal ist das Salamandergrab, in dem dutzende gemalte Salamander über die Wände kriechen. Auch wenn die Urnen der Toten längst verschwunden sind, herrscht in den einsamen Grabkammern im flackenden Licht von Taschenlampen noch immer eine einzigartige Atmosphäre.