Kenia wirbt auf CMT für Strand und Safari und kämpft gegen Sextourismus

Auf der Tourismusmesse CMT möchte Kenia von ihrem Image als Ort für Sextourismus wegkommen

Von Ralph Bauer
20. Januar 2011

Kenia war bisher ein beliebtes Ziel für Sextouristen. Mit dem Auftritt als erstes afrikanisches Partnerland bei der Tourismusmesse in Stuttgart (CMT) soll sich das ändern. So wirbt das Land mit einladenden Fotos von Wildtieren und Strandurlaub, um mehr Urlauber anzulocken. Statt dem Sextourismus sollen Strände, Safaris und tolle Hotels in den Mittelpunkt gerückt werden.

Kenia als Reiseziel für Familien nicht geeignet

Experten zufolge besuchten 2010 rund 1,2 Millionen Menschen das ostafrikanische Land, darunter rund 85.000 Deutsche. Für einen normalen Familienurlaub eignet sich Kenia jedoch nicht. Seit diesem Jahr müssen Urlauber beim Besuch eines Nationalparks pro Tag und Person 75 US-Dollar statt zuvor 60 berappen.

Somit kosten einer vierköpfigen Familie drei Nächte in einem Nationalpark inklusive Mietauto, Lodge-Übernachtung und Verpflegung etwa 2.500 Euro.

Polizei steckt mit Tätern häufig unter einer Decke

Wesentlich attraktiver war das Land bisher für Sextouristen. Wie die Geschäftsführerin der Kinderschutz-Organisation ECPAT, Mechtild Maurer sagte, nehmen sexuelle Aktivitäten zwischen Touristen und Minderjährigen dort zu. "Die Polizei tut wenig dagegen, korrupte Polizisten stecken mit den Tätern unter einer Decke."

Zwar hätten viele große Hotelketten bereits einen Kinderschutzkodex unterschrieben, wonach Gäste keine Fremden mehr auf ihr Zimmer einladen dürfen. Die Prostitution finde seitdem in Privatwohnungen anstatt in Hotels statt, sagt Maurer.