Fischsterben in Island: Millionen tote Heringe angeschwemmt

Für die isländische Wirtschaft ist das kollektive Fischsterben eine Katastrophe

Von Nicole Freialdenhoven
7. Februar 2013

Mit einem übel riechenden Problem müssen sich die Bewohner des Ortes Kolgrafafjörður auf der Halbinsel Snæfellsnes im Westen von Island derzeit herumschlagen: Am Strand wurden gut 7000 Tonnen tote Heringe angeschwemmt. Weitere 23.000 Tonnen liegen vor der Insel auf dem Meeresgrund. Was die Fische dahingerafft hat, ist derzeit noch unklar.

Gründe für das Fischsterben

Manche Experten vermuten, dass sie aufgrund eisiger Nordwinde und einem damit verbundenen Temperatursturz im Meer schlichtweg erfroren sind. Andere führen das Fischsterben auf eine im 2004 neu erbaute Brücke über den Fjord und Geländeauffüllungen in Snæfellsnes zurück, wodurch der Sauerstoffgehalt im Wasser stark abnahm. Die Fische würden dadurch ersticken.

Es war nicht der erste Vorfall dieser Art in Island: Ende Dezember 2012 waren schon einmal gut 30.000 Tonnen tote Heringe in Snæfellsnes angeschwemmt worden und erst vor einigen Tagen waren zahllose tote Fische in Nordnorwegen gestrandet.

Millionenverlust für die Wirtschaft

Für die isländische Wirtschaft ist das Fischsterben eine Katastrophe, da die toten Fische nur noch als Tierfutter weiterverwendet werden können. Für 30.000 Tonnen Heringe, die nun nicht mehr am Markt als Lebensmittel verkauft werden können, entgehen der Exportwirtschaft des Landes fast 22 Millionen Euro.