Urlaub in Griechenland - könnte ein Staatsbankrott die Erholung vermiesen?

Wir erklären, auf was sich Griechenland-Urlauber im Falle eines möglichen Staatsbankrottes einstellen müssen

Von Dörte Rösler
22. Juni 2015

Im Jahr 2015 wollte die griechische Reisebranche mehr Urlauber begrüßen als je zuvor. Ob die ehrgeizigen Pläne aufgehen, ist aber fraglich.

Aktuell melden die Veranstalter zwar eine gute Nachfrage. Viele Deutsche sind jedoch verunsichert, ob sie auf

tatsächlich die erhoffte Erholung finden. Welche Auswirkung hätte ein Staatsbankrott für Touristen, und worauf sollten Kurzentschlossene achten?

Knapp 25 Millionen Menschen haben 2014 ihren Urlaub in Griechenland verbracht. Allein die Kreuzfahrtschiffe spülten 2,5 Millionen Besucher an Land.

Solche Zahlen werden dieses Jahr wohl kaum erreichbar sein. Vor allem die spontanen Buchungen lassen derzeit nach. Touristen können aber entspannt sein.

Pauschalreisen sind sicher

Wer eine Pauschalreise nach Griechenland gebucht hat, ist auf der sicheren Seite.

sind vertraglich abgesichert. Selbst bei einer möglichen Währungsumstellung müssen die Veranstalter ihre Verträge einhalten, ohne vom Kunden extra zu kassieren.

Auch Reiseversicherungen bleiben zu den vereinbarten Bedingungen bestehen. Da die Sicherheit von Reisenden bisher nicht gefährdet ist, sind kostenlose Umbuchungen oder Stornierungen nicht möglich.

Nebenkosten könnten sinken

Bereits jetzt hat der Euro in Griechenland eine Kaufkraft von umgerechnet 1,18 Euro. Sollte es zu einer Währungsumstellung kommen, dürften viele Dinge für Urlauber nochmals billiger werden.

Wie ein Staatsbankrott ablaufen würde, lässt sich nicht genau vorhersagen. Auch im Falle eines Grexit dürfte der Euro aber noch längere Zeit als Zahlungsmittel akzeptiert werden.

würden mit zwei Parallelwährungen abrechnen - und vermutlich viele Rabatte gewähren.

Engpässe am Geldautomat

Eine kritische Situation könnte dagegen an Geldautomaten entstehen. Sollte Griechenland nach dem Staatsbankrott den Kapitalverkehr begrenzen, können Urlauber eventuell nur noch geringe Beträge abheben.

Falls die Banken schließen, lässt sich mit der EC-Karte nichts mehr bezahlen. Reisende sollten deshalb ausreichend Bargeld mitnehmen und sicherheitshalber auch eine Kreditkarte einstecken.

Risiko durch Streiks

Ein weiteres Risiko für Urlauber sind Streiks. Wenn die griechische Regierung zahlungsunfähig wird, müssen als erstes die Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf ihr Gehalt verzichten.

  • Busfahrer,
  • Müllabfuhr und
  • Flugpersonal

könnten dann in den Streik treten.

Wer mit einem großen Reiseveranstalter unterwegs ist, wird davon wenig beeinträchtigt. Die Unternehmen müssen aktiv werden, um ihren Kunden die vereinbarten Leistungen zu bieten. Individualreisende müssen sich dagegen selbst kümmern, wie sie zum Hotel oder wieder nach Hause kommen.