Neues Gesetz in Großbritannien - Zwangsverheiratungen stellen künftig eine Straftat dar

Von Ingrid Neufeld
17. Juni 2014

In Großbritannien gibt es ein neues Gesetz, nach dem eine Zwangsverheiratung von Menschen mit britischer Staatsangehörigkeit künftig mit Gefängnisstrafen belegt werden kann, wobei es unerheblich ist, ob die Heirat im In- oder Ausland stattgefunden hat.

Im Jahr 2013 gab es in England 1300 Zwangsverheiratungen

In England gibt es viele Jugendliche, die von ihren Eltern, die aus Indien, Pakistan, oder Bangladesch kommen, gegen ihren Willen verheiratet werden. Oftmals findet die Hochzeit nicht in Großbritannien sondern in den Herkunftsländern statt. Laut der Innenministerin Theresa May ist die "Zwangsverheiratung eine Tragödie für jedes einzelne Opfer". Naturgemäß gibt es hier viele Fälle, die nicht bekannt sind. Mit dem Gesetz, soll den Opfern gezeigt werden, "dass sie gesetzlich geschützt werden sowie Vertrauen, Sicherheit und Wahlfreiheit haben können".

Im letzten Jahr gab es in Großbritannien rund 1300 Zwangsverheiratungen. Jeder fünfte Betroffene war ein Mann. Drei Viertel aller Betroffenen waren noch nicht mal 22 Jahre alt, nur 17 Jahre, oder jünger waren rund zwei Fünftel. Allerdings vermuten die Behörden, dass die Dunkelziffer sehr viel höher ist.