Marienborn und Helmstedt: Die deutsch-deutsche Grenze ist unvergessen

Erinnerungen an die Unmenschlichkeit des Regimes und eine Zeit, die nie wiederkommen darf

Von Nicole Freialdenhoven
7. Februar 2013

Wenn junge Leute heute über die A2 von Hannover nach Berlin brausen, können sie sich nur schwerlich die Szenen vorstellen, die sich bis 1989 nahe der heutigen Ausfahrt Allerdingsleben abspielten: Am Grenzübergang Marienborn bei Helmstedt mussten Westdeutsche in die DDR einreisen - bewacht von Stacheldraht und Wachtürmen mit bewaffneten Grenzern.

Gegen das Vergessen

Schon 1995 wurde in Helmstedt der Verein Grenzenlos gegründet, der dafür sorgen will, dass die deutsch-deutsche Grenze nicht in Vergessenheit gerät. Während die Grenzanlagen in der weiteren Grenzregion vollständig abgebaut wurde, blieb Marienborn als Mahnmal erhalten. Eine Ausstellung im Stabsgebäude des Grenzübergangs erinnert ebenso an die geteilte Republik wie das Zonenmuseum in Helmstedt - und die Reste des Todesstreifens in Hötensleben.

Mahnmal an die Unmenschlichkeit

Ein 350 Meter langes Stück der Grenze blieb hier im Originalzustand erhalten - einschließlich eines Warnschildes der DDR, dass "Grenzverletzer festgenommen oder vernichtet" werden. Dazu dienten meterhohe Zäune, zwischen denen das sogenannte Schussfeld verlief: Eine freie Fläche, auf der potenzielle Flüchtlinge von den Grenzern in ihren Wachtürmen gut sichtbar niedergeschossen werden konnten. Ein Mahnmal an die Unmenschlichkeit des Regimes und an eine Zeit, die nie wiederkommen darf.