382 entführte Babys in China befreit

Von Heidi Albrecht
3. März 2014

In China hat die Polizei unter anderen in Peking einen von insgesamt vier Kinderhändlerringen gesprengt. Dabei wurden 382 Kinder befreit und es gab 1.094 Festnahmen.

Ein Kind pro Familie als Grund für Entführungen

Der Handel mit Kindern boomt in der Volksrepublik. Jedes Jahr werden zehntausende Entführungen von Kindern gemeldet. Allein im vergangenen Jahr gab es in den ersten zehn Monaten über 24.000 Fälle.

Ein Grund für die Entführung von Kindern, ist die gesetzliche Eingrenzung auf ein Kind pro Familie. Dabei stehen Jungen ganz weit oben auf der Liste, da diese als Erbe und Namensträger angesehen werden. Da in China ein Ungleichgewicht bei den Geburten von Mädchen und Jungen herrscht - es werden deutlich weniger Jungen geboren - ist die Nachfrage nach Stammhaltern sehr hoch.

Ein-Kind-Politik wurde gelockert

Mädchen hingegen werden nur bevorzugt, wenn diese in Regionen gebracht werden, in denen sie als spätere Braut große Mitgiften für die Familie erwarten dürfen. Kriminellen wird es relativ leicht gemacht, da die Vorgaben für Adoptionen sehr weit gefasst sind.

Inzwischen hat die Regierung das Gesetz für die Ein-Kind-Politik gelockert. Nun ist es vielen Millionen Menschen in China möglich, ganz legal zwei Kinder haben zu dürfen.

Wie man die befreiten Kinder wieder zu ihren leiblichen Eltern überführen wird, ist bislang noch unklar. Kinder werden in China oftmals bereits nach der Geburt aus der Klinik entführt. Aber auch Entführungen an Schulen und anderen öffentlichen Plätzen ist leider nicht ungewöhnlich.