Smog-Alarm in China - Ein Bürger hat die Behörden nun auf Schadensersatz verklagt

Von Melanie Ruch
26. Februar 2014

Seit vergangenem Freitag gilt für einige Provinzen im Norden und Osten Chinas aufgrund des heftigen Wintersmogs die zweithöchste Alarmstufe "Orange" und die rund 400 Millionen betroffenen Bürger trauen sich ohne Atemschutzmasken kaum noch auf die Straße.

Wer nicht raus muss, der bleibt lieber Zuhause und das ist wahrscheinlich auch besser so. Schätzungen zufolge, sterben jedes Jahr zwischen 350.000 und 500.000 Chinesen an den Folgen der Luftverschmutzung.

Trotz starker Verschmutzung kein Ausruf höchster Warnstufe

Obwohl die Feinstaubwerte in einigen Regionen die empfohlenen Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation bereits um ein Vilefaches übersteigen, möchten die Behörden aber scheinbar nicht die höchste Warnstufe ausrufen, weil ihre Notfallpläne in diesem Fall ein weitreichendes Fahrverbot und die Schließung zahlreicher Fabriken vorsehen.

Jetzt machen einige Bürger den Behörden aber ordentlich Druck. Ein Mann aus Shijiazhuang in der Provinz Heibei hat die chinesischen Behörden nun sogar auf umgerechnet 1.160 Euro Schadensersatz verklagt, weil er sich aufgrund der starken Luftverschmutzung für viel Geld Atemschutzmasken und Luftfilter anschaffen musste. Ob der Mann mit seiner Klage durchkommt, bleibt allerdings fraglich.