Über eintausend Polizisten räumen neu errichtete Favela in Rio de Janeiro

Von Max Staender
15. April 2014

Wenige Wochen vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien haben mehr als 1.000 Polizisten ein gerade neu errichtetes Armenviertel in der Millionenmetropole Rio de Janeiro geräumt.

Bei der Aktion, bei der die Einsatzkräfte Pfefferspray, Blendgranaten sowie Tränengas einsetzten, wurden mindestens 12 Menschen verletzt und 25 weitere festgenommen. Die Bewohner bewarfen die Polizisten dagegen mit Steinen sowie selbst gebastelten Brandbomben, sodass auch zahlreiche Autos und Hütten Feuer fingen.

Die Favelas als Problem während der WM

Obwohl das Armenviertel innerhalb von nur drei Stunden zwangsgeräumt wurde, gibt es derzeit in nahe gelegenen Favelas noch weitere Auseinandersetzungen zwischen den Ordnungshütern und Bewohnern. Erst vor einigen Tagen besetzten Elitepolizisten die Favelas des betroffenen Complexo da Maré, welche als Hochburg von Drogenbanden gelten und äußerst gefährlich sind.

In dieser zwischen dem internationalen Flughafen sowie dem Zentrum Rio de Janeiros gelegenen Favela leben knapp 130.000 Einwohner. Da es zudem einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte während der WM ist, wollen die Polizisten dort mindestens bis zwei Wochen nach dem Finale des Sportereignisses bleiben.