Belgien lädt Gourmets zur Pralinen- und Schokoladentour

Belgiens Chocolaterien ziehen jährlich tausende Besucher zu interessanten Vorträgen etc. an

Von Ralph Bauer
26. Januar 2011

Wer das Geheimnis edler Schokoladen ergründen und vor allem schmecken will, der sollte eine Tour durch das Ursprungsland der Praline, Belgien, unternehmen. Bereits vor 100 Jahren wurden hier schokoladige Leckereien mit Sahne und Butter gefüllt; bekannt geworden durch den Schweizer Jean Neuhaus. Heut gibt es hier über 400 Chocolatiers.

Einige von ihnen - etwa die Chocolaterie Defroidmont im Ardennendorf Erezée-Briscol - bieten den Besucher einen gläsernen Blick in die Herstellung der süßen Spezialitäten.

Multimediaschauen und Vorträge für zahlreiche Besucher

Bis zu 12.000 Besucher pro Jahr nutzen diesen, wobei eine Multimediaschau veranschaulicht, wie aus der Kakaobohne eine Praline wird. Yves Lemaire aus Samrée bei La Roche-en-Ardenne nennt sich Chocolatier Cyril und er hält in seiner kleinen Manufaktur auch Vorträge für die Besucher.

Sein Kollege Jean Galler liefert seine Kreationen sogar an den belgischen Hof. Er war in seinem Betrieb in Vaux-sous-Chèvremont bei Lüttich nach eigenen Angaben 1993 der erste, welcher Schokolade mit 70 Prozent Kakaoanteil angeboten hat.

Auch experimentelle Gaumenfreuden sind dabei

Während Galler auf Traditionelles setzt, gibt es in der Chocolaterie von Edouard Bechoux in Florenville eher Experimentelles. So bietet er etwa Pralinen mit Rosmarin oder auch Abteibier.

Ob traditionell oder innovativ: Schokolade hat im Leben der Belgier ihren festen Platz und ersetzt etwa als Präsent die sonst verbreiteten Blumen.

5,5 Kilogramm Schokolade verdrückt jeder Belgier laut Statistik der Internationalen Kakao-Organisation (ICCO) pro Jahr.