Australische Regierung in der Kritik: Kein Schutz für Regenwald auf Tasmanien

Die Regierung stößt mit ihren Plänen auf harsche Kritik durch Umwelt- und Naturschützer

Von Nicole Freialdenhoven
11. Februar 2013

Für heftige Kritik sorgte in der vergangenen Woche die Entscheidung der australischen Regierung, den gemäßigten Regenwald von Tarkine auf der Insel Tasmanien nicht unter Naturschutz zu stellen. Damit wird die Region für die Ausbeutung großer Bodenschätze durch Bergbaufirmen freigegeben. Betroffen sind insgesamt etwa 434.000 Hektar Regenwald. Lediglich 15.000 Hektar an der Küste sollen geschützt werden, weil in diesem Gebiet mehrere Aborigine-Stämme leben.

Arbeitsplätze vor Schutzgebiete?

Die Regierung verteidigte ihren Entschluss. Umweltminister Tony Burke verwies auf die hohe Arbeitslosigkeit in Tasmanien, die wiederum im Nordwesten der Insel am höchsten ist. Die Region brauche unbedingt neue Arbeitsplätze und nicht noch mehr Schutzgebiete. Umweltschützer dagegen befürchten eine weitflächige Zerstörung des Regenwaldes in der Region.

Die Reste des Regenwalds

Der Regenwald von Tarkine gilt als letzter noch verbliebener Regenwald aus der Zeit als die Erde noch von zwei riesigen Superkontinenten - Laurasia im Norden und Gondwana im Süden - bedeckt war. Etwa 180 Millionen Jahre vor unserer Zeit zerbrach Gondwana und die heutigen Erdteile entstanden. Naturschützer bemühen sich schon lange um einen Nationalpark Tarkine um die Reste des Regenwaldes zu schützen.