In Afrika leiden immer mehr Einwohner an Übergewicht

Fettleibigkeit ist eine Folge der ungleichmäßigen Entwicklung der afrikanischen Wirtschaft

Von Melanie Ruch
15. Dezember 2010

Es klingt komisch, wo Afrika doch wegen seiner Hungersnot bekannt ist, aber es ist wahr: auch in Afrika leiden immer mehr Menschen an Übergewicht.

Doch die Afrikaner machen sich darum kaum Sorgen, denn Körperfülle gilt dort als Zeichen für Fruchtbarkeit und Wohlstand und ist ein wichtiges Kriterium bei der Partnersuche.

Fettleibigkeit als Symbol des Wohlstands

Die schnelle, ungleichmäßige Entwicklung der afrikanischen Wirtschaft sorgt dafür, dass sich die Bürger in zwei Extreme aufspalten. Auf der einen Seite herrscht extreme Hungersnot, auf der anderen Seite überwiegt die Fettleibigkeit, vor allem in den größeren Städten. Obst und Gemüse gehören in der Arbeiterschicht kaum noch zur Ernährung, denn meist sind sie viel teurer als stärkehaltige Lebensmittel, teilweise gibt es sie aber auch kaum in den Läden zu kaufen oder werden gar von den Bürgern verschmäht.

Der Weltgesundheitsorganisation zufolge ist in einigen afrikanischen Staaten bereits jeder zweite oder dritte Einwohner übergewichtig und Experten glauben, dass Afrika bald mehr mit den Folgen des Übergewichts zu kämpfen hat, als bisher mit der Hungersnot.