Clubszene in Berlin ist bedroht durch hohe Mieten und Beschwerden von Anwohnern

Von Laura Busch
20. Februar 2012

Berlins Clubszene ist ein wahrer Touristenmagnet. Arm aber sexy sei die Hauptstadt, so hatte es Bürgermeister Wowereit einst verkündet, und genau das versprechen die rund 1300 Clubs in Berlin. Fehlende Euros werden vielfach mit Einfallsreichtum wett gemacht. Ein Drittel aller Touristen kämen zum Feiern in die Hauptstadt, so ein Sprecher der Marketing-Agentur "Visit Berlin".

Doch das bunte Nachtleben in Berlin ist ausgezählt. Immer mehr Clubs verschwinden, weil sie in Bezirken liegen, die früher unbeliebt und heute beste Wohnlage sind. Entweder steigen dann die Mieten so sehr, dass die Club-Betreiber kapitulieren, oder aber neu zugezogene Anwohner beschweren sich und klagen, bis der Club schließen muss. Auch dass Investoren die Grundstücke, auf denen Clubs stehen, aufkaufen, ist vielfach vorgekommen. Beispiele gibt es unzählige: Dort wo einst das alte "Magnet" stand, ist heute ein Bioladen. Der legendäre "Knaack-Klub" wurde weggeklagt. Wo einst die Strandbar "Kiki Blofeld" betrieben wurde, kommen Hochhäuser hin und auch die "Bar25" ist weg, das "Icon" sowie der "Klub der Republik" sind Opfer des Clubsterbens geworden.

Der Berliner Senat veröffentlichte unlängst sogar eine Liste mit bedrohten Clubs - nur wird das am Kernproblem wenig ändern.