Zuneigung - Bedeutung und Möglichkeiten, sie richtig zu zeigen

Gerade in einer länger andauernden Partnerschaft wird Vieles selbstverständlich. Der Alltag schleicht sich ein und für die großen Gefühle bleibt immer weniger Zeit. Auch verändern sich die Gefühle selbst: Aus der anfänglichen Verliebtheit und Begeisterung wird ein tiefes Zusammengehörigkeitsgefühl, das von Vertrauen und Respekt geprägt ist. Jedoch sollte man nicht vergessen, auch dieses Gefühl zu pflegen. Zeigen Sie dem Partner immer wieder ihre Zuneigung, so können Sie vermeiden, dass Ihre Beziehung alltäglich und selbstverständlich wird. Lesen Sie über die Bedeutung der Zuneigung und Möglichkeiten, sie richtig zu zeigen.

Von Kathrin Schramm

Die Bedeutung der Zuneigung

Haben Sie gerade jemanden kennengelernt, den Sie attraktiv finden? Meistens ist es ja der erste optische Eindruck, der uns auf jemanden aufmerksam macht.

Manchmal ist es auch die nette Telefonstimme eines Geschäftspartners oder ein besonders netter Schriftverkehr, der unsere Neugier weckt. Doch die Weichen werden gestellt, sobald man

  • sich gegenüber steht
  • die Gestik, Mimik und Sprache des anderen in Echtzeit wahrnimmt und
  • einen ersten realen Eindruck gewinnt.

Attraktivität ist nicht alles

Attraktivität ist ein Grund für näheres Kennenlernen jedoch kein Garant für Gefühle
Attraktivität ist ein Grund für näheres Kennenlernen jedoch kein Garant für Gefühle

Oftmals geht es uns dann so, dass uns das Gegenüber äußerlich attraktiv erscheint. Das ist zwar eine gute Voraussetzung für ein näheres Kennenlernen, aber noch kein Garant für die Entwicklung weiterer Gefühle. Denn Attraktivität allein nützt nichts.

So gut jemand auch aussehen mag: wenn er nicht einen bestimmten Nerv bei uns trifft und uns sympathisch ist, dann wird daraus nichts werden. Vielleicht nicht einmal eine Affäre.

Zuneigung als Basis für Gefühle

Zuneigung ist das Zauberwort. Das Gefühl, jemanden sympathisch zu finden, und sich vorstellen zu können, dass man zu ihm Vertrauen fassen kann. Das benötigt Zeit und setzt ein näheres Kennenlernen voraus.

Trifft man sich dann öfter, so wird man auch persönliche Dinge von sich selbst erzählen, und sich langsam öffnen. So entsteht nach und nach ein Gefühl von Freundschaft und Verbundenheit, und man fühlt sich zum anderen hingezogen.

Zuneigung ist die Basis für tiefere Gefühle
Zuneigung ist die Basis für tiefere Gefühle

Zuneigung alleine reicht nicht aus

Zuneigung kann es aber auch in rein platonischen oder kumpelhaft motivierten Freundschaften geben. Sie entsteht immer dann, wenn zwischen zwei Personen eine engere Bindung angelegt wird. Deshalb reicht Zuneigung allein ebenfalls nicht dafür aus, mit einem Menschen eine Beziehung einzugehen.

Finden Sie ihn zum Beispiel optisch nicht attraktiv, so überlegen Sie gut, ob Sie sich einlassen möchten. Denn es ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, dass man seinen Partner auch mit liebevollem Blick ansehen kann und sich an seinem Anblick erfreut.

Schönheitsfehler machen uns aus

Zum Trost: Je besser man einen Menschen kennenlernt, desto besser kann man aber auch seine ganz individuelle Schönheit wahrnehmen. Ein Segelohr, das man auf den ersten Blick als störend empfunden hat, kann man mit der Zeit als individuellen Schönheitsfehler betrachten. Oder man stellt fest, dass der andere zwar keine schöne Nase, aber dafür umso schönere Augen oder Hände hat.

Detailverliebtheit

Das Entdecken all dieser kleinen Details und Besonderheiten lässt Zuneigung in uns wachsen. Oftmals sind es gerade die Schwächen, die uns für den anderen einnehmen. So kann man dankbar sein, wenn der andere uns mit unseren eigenen Schwächen ebenso annimmt und uns Zuneigung entgegen bringt.

In einer langjährigen Beziehung hapert es häufig daran, seinem Partner seine Zuneigung zu zeigen...

Zuneigung zeigen

Auch nach mehreren gemeinsamen Jahren sollten Sie Ihren Partner immer wieder wissen lassen, wie viel er Ihnen bedeutet und dass Sie ihn wertschätzen.

Machen Sie Komplimente und bedanken Sie sich

Nutzen Sie dazu ganz einfach die Gelegenheiten, die sich Ihnen ohnehin bieten. Machen Sie Ihrem Partner Komplimente, wenn sie angebracht sind, und vor allem dann, wenn sie anfallen.

Betrachten Sie es nicht als selbstverständlich, wenn er Ihr Auto durch die Waschanlage fährt, oder wenn sie Ihre Hemden bügelt. Das gehört zwar zu Ihrer Arbeitsteilung und war schon immer so, doch werden Sie sehen, dass der Partner sich über ein kleines Dankeschön sehr freuen wird.

Zeigen Sie also Ihre Zuneigung auch, indem Sie die normalen Dinge des Alltags loben und damit zum Ausdruck bringen, dass Sie mit Ihrem gemeinsamen Leben glücklich und zufrieden sind. Das ist gar nicht so schwer und erfordert überhaupt keine Mühe.

Ihre Zuneigung können Sie aber auch durch viele andere kleine und große Gesten zeigen. Sorgen Sie dafür, dass der Partner sich wohl fühlt und dass er zuhause genügend Zeit und Freiraum zur Entspannung findet.

Gehen Sie respektvoll miteinander um

Wenn Sie sich streiten, dann zeigen Sie sich versöhnlich und laufen Sie nicht einfach beleidigt weg. Verzichten Sie in diesem Punkt auf Machtspielchen, sondern bemühen Sie sich um eine schnelle Versöhnung.

Schließlich ist es Ihr gemeinsames Leben, das Sie teilen, und das Sie nicht mit unnötigen Streitereien belasten sollten. Nehmen Sie Rücksicht aufeinander.

Machen Sie den Partner auch nicht vor anderen schlecht, sondern behandeln Sie ihn ihn Gegenwart von Freunden zuvorkommend und nicht als lästiges Inventar. In vielen langen Beziehungen ist dies leider zu beobachten, obwohl es den Beteiligten häufig gar nicht bewusst ist.

Ein respektvoller Umgang miteinander ist die Basis
Ein respektvoller Umgang miteinander ist die Basis

Kleine körperliche Gesten

Machen Sie Ihrem Partner deutlich, dass Sie sich zu ihm hingezogen fühlen. Berühren Sie ihn, umarmen Sie ihn wieder öfter und zeigen Sie durch diese kleinen Gesten Ihre Zuneigung und Ihre tiefe Verbundenheit.

Erinnern Sie sich zurück

Eine Beziehung verändert sich im Laufe der Zeit. Wer sich an die Anfänge zurückerinnert, wird an das Kribbeln im Bauch denken, an die Gründe, aus denen er sich in seinen Partner verliebt hat. Sich öfter und gemeinsam mit seinem Partner auf solch eine Reise in die Vergangenheit zu begeben, wird den Erinnerungsschatz auffrischen und die Beziehung auch in Zukunft glücklicher gestalten.

Hilfreich sind beispielsweise Erinnerungen an

  • das Gefühl, das Sie hatten, als Sie sich verliebt haben
  • gemeinsame Unternehmungen
  • Lieblingsorte

Sprechen - und denken - Sie positiv!

Eine positive Grundeinstellung wird sich einstellen, wenn Sie lernen, positiv zu reden. Andersherum kann sich das, was man sich vorstellt, auch ergeben; wichtig ist, sich dabei auf das Positive zu fokussieren, denn positive Gedanken haben eine unglaublich starke Kraft.

Mit der Zeit und ein bisschen Übung werden Sie auch in irritierenden Situationen in der positiven Einstellung bleiben und können dies auf die Kommunikation mit ihrem Partner übertragen - schon wird sich die Beziehung deutlich in ihrer Qualität verbessern.