Pillen für die Liebe? Pharmaindustrie sucht neue Absatzmärkte

Eine Pille, die verliebte Gefühle erzeugt, als logische Konsequenz unserer Gesellschaft

Von Nicole Freialdenhoven
7. Februar 2013

Einfach eine Pille schlucken um das eingeschlafene Liebesleben wieder mit leidenschaftlichen Gefühlen zu zu beleben? Eine Tablette gegen Liebeskummer? Was nach Science Fiction klingt, wird derzeit von Philosophen der Universität Oxford diskutiert und in der US-Zeitschrift The Atlantic thematisiert: Demnach könnte die Pharmaindustrie bald sogenannte "Love Drugs" entwickeln, die eine längst verflogene Verliebtheit wieder erweckt oder umgekehrt hilft, die Gefühle für den Ex-Mann endlich abzustellen.

Liebe als biochemischer Prozess

Theoretisch dürfte dies kein Problem sein: Schließlich ist "Liebe" rein wissenschaftlich gesehen nichts anderes als ein biochemischer Prozess, der mit künstlichen Hormonen und chemischen Stoffen in Gang gesetzt werden kann. Ähnliche Produkte, zum Beispiel Psychopharmaka gegen Depressionen, sind schließlich schon lange auf dem Markt, so die Philosophen, und Viagra hat für das Liebesleben vieler Paare Wunder gewirkt.

Pille für romantische Verliebtheit

Nicht mehr neu ist auch die Erkenntnis, dass sich viele Studenten in der Prüfungsphase mit Ritalin dopen, um ihre Konzentration zu steigern. Eine Pille, die verliebte Gefühle erzeugt oder erstickt, sei da nur die logische Konsequenz in einer Gesellschaft, in der die "romantische Verliebtheit" einen riesigen Stellenwert eingenommen hat.