Steht das Ende der Beziehung bevor? Stimmfrequenz und das Hormon Cortisol ermöglichen Prognose

Eine Studie hat herausgefunden, dass man die Gefahr für ein Aus an zwei objektiven Faktoren messen kann

Von Cornelia Scherpe
21. März 2016

In jeder Beziehung gibt es Streitmomente, denn auch das harmonischste Paar hat Meinungsverschiedenheiten. Wie stabil und gesund die Partnerschaft ist, zeigt sich oft in genau diesen Konflikten. Es kommt darauf an, wie man miteinander umgeht, auch wenn gerade kein Sonnenschein herrscht. Eine aktuelle Studie aus Deutschland hat herausgefunden, dass man die Gefahr für ein Aus der Liebe sogar an zwei objektiven Faktoren während des Konflikts messen kann.

Werte im Vergleich

Die Forscher der Universität Braunschweig schauten sich die Daten von 68 Paaren an, die in den 1990ern verheiratet waren und an einer Studie teilgenommen hatten. Damals waren sie zu ihrer Beziehung via Fragebogen interviewt worden. Außerdem hatte sich jedes Paar bereit erklärt, dass Videoaufnahmen von typischen Streitgesprächen angefertigt wurden. Dabei wurden via EKG und Blutprobe auch körperliche Faktoren wie

erhoben. Als man nun erneut mit den Teilnehmern der Studie in Kontakt treten wollte, hatten sich 32,5 Prozent der damaligen Paare getrennt. Die Forscher schauten sich nun an, ob die Scheidungsgruppe bei den Tests auffällig andere Werte gehabt hatte und wurde fündig.

Cortisolspiegel und Stimmfrequenz

Bei Frauen ist offenbar die Stimmfrequenz während eines Streitgesprächs sehr aussagekräftig. Je lauter die Stimme gehoben wird, desto eher ist die Beziehung in Gefahr. Bei Männern hingegen stellte sich der Cortisolspiegel als wichtiger Faktor heraus.

Das Stresshormon ging bei denen deutlich mehr nach oben, die am Ende in der Scheidungsgruppe waren. Andere Faktoren der Studie ließen sich nicht für Prognosen heranziehen, was den Aussagewert der Stimmfrequenz für Frauen und des Hormonspiegels bei Männern noch größer macht.