Konflikte mit Kollegen - Probleme am besten ohne den Chef lösen

Von Dörte Rösler
4. September 2014

Konflikte gehören zum Joballtag - und alle Beteiligten sind verantwortlich für eine konstruktive Lösung. Wenn die Mitarbeiter auf ein Machtwort des Chefs warten, eskaliert der Streit häufig erst richtig. Statt auf fremde Autoritäten zu setzen, sollten die Beschäftigten ihre Probleme selbst aus der Welt schaffen. Das spart Zeit und schafft Vertrauen.

Wie entstehen Konflikte?

Ob Neid, persönliche Antipathien oder fachliche Meinungsverschiedenheiten, jedes Team bietet Quellen für Konflikte. Wer herausfindet, um was es eigentlich geht, hat bereits viel erreicht. Denn häufig sind die offen vorgetragenen Argumente nur die Spitze des Eisberges, darunter verbergen sich oftmals langwährende Probleme, die erst bei einem bestimmten Auslöser zum Durchbruch kommen.

Schnell und offen handeln

Wer zu lange abwartet, riskiert eine Eskalation oder Verhärtung des Konflikts. Wenn im Team Uneinigkeit besteht, sollte das möglichst schnell und offen angesprochen werden - und zwar mit allen Beteiligten. Bleiben einzelne Ressentiments oder Sorgen unerwähnt, schwelen sie im Untergrund weiter. Lösungspläne, die ein Mitarbeiter allein im stillen Kämmerlein entwirft, sind meist zum Scheitern verurteilt. Schlimmer noch: sie können andere erst recht in die Opposition treiben.

Einigkeit über das Vorgehen schaffen

Eine Konfliktlösung ist zwar das oberste Ziel, zunächst sollten die Mitarbeiter sich aber einigen, wie sie vorgehen wollen. Erst wenn alle einverstanden sind, kann es um konkrete Lösungsvorschläge gehen. Wer zu rasch auf eine Lösung fokussiert, entwickelt einen Tunnelblick und verliert wichtige Aspekte oder Bedürfnisse anderer Kollegen aus dem Blick.

Neutrale Person hinzuziehen

Spätestens wenn eine Auseinandersetzung auf die persönliche Ebene abgleitet, sollte ein neutraler Dritter hinzugezogen werden. Das kann auch sinnvoll sein, wenn ein bestimmtes Thema immer wieder zu Problemen führt oder individuelle Wertvorstellungen berührt sind.

Lässt sich der Konflikt selbst mit einer unabhängigen Person nicht klären, bleibt immer noch der Gang zum Vorgesetzten. Mancher blockadefreundliche Kollege lässt sich leider erst durch die Hierarchie in seine Schranken weisen. Wenn auch der Chef keine Hilfe bietet, bleibt als letzte Konsequenz nur die Suche nach einer neuen Firma.

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