Schüchterne sollten den Umgang mit vorlauten Menschen nicht meiden

Von Carina Simoes Soares
8. Oktober 2010

Schüchterne Menschen neigen häufig dazu, sich für das Äußere, wie etwa auffällige Kleidung oder das Verhalten ihrer Begleiter zu schämen, beziehungsweise sich generell unwohl zu fühlen. Grund dafür sei eine übertriebene Form sozialer Angst, meint der Professor für Psychiatrie, Borwin Bandelow.

Er rät den Schüchternen, dass sie sich in solchen, für sie unangenehmen Situationen klar machen sollten, dass weder das vorlaute Verhalten, noch das Erscheinungsbild ihr Problem sei, sondern das des Begleiters. Ein Wechseln der Begleitung, etwa zu einer ebenfalls schüchternen Person, sei absolut keine Lösung. Vielmehr soll man sich die Frage stellen, was man an dem Selbstbewusstsein des anderen so störend findet. Meist erklärt es sich von selbst: Man verspürt eigentlich nur die Sehnsucht, ebenfalls etwas offener, selbstbewusster zu sein. Um daran zu arbeiten, sei es deshalb wichtig, den Kontakt zu selbstbewussten Menschen aufrecht zu erhalten und sich gegebenenfalls ähnliche Charakterzüge anzueignen.