Schüchternheit ablegen: Tipps, die funktionieren

Durch gezieltes Training kann man den hinderlichen Flucht- und Schaminstinkt besiegen

Von Cornelia Scherpe
10. November 2015

Nicht jeder Mensch ist zum Showmaster geboren. Vielen überkommt beim Gedanken an eine Präsentation vor den Kollegen das Grauen, manche leiden schon beim Essengehen mit den fremden Freunden des Partners.

Schüchternheit in ihrer extremsten Ausprägung nennt man "soziale Phobie" und dabei handelt es sich um eine anerkannte Störung. Hier gehen Betroffene nicht einmal gern zum Einkaufen oder ins Kino, denn sie fürchten den Kontakt zu Mitmenschen.

Tipp Nummer 1: Stimme und Körperhaltung

Schüchternheit kennt viele Ausprägungen und hat dabei immer einen Nachteil:

  • Man fühlt sich unsicher,
  • schweigt lieber,
  • verkneift sich die eigene Meinung und
  • geht mit Ärger auf sich selbst nachhause.

Es gibt jedoch einige Tipps, mit denen man Schritt für Schritt die eigenen Hemmungen abbauen kann. Ein wichtiger Punkt ist das Beobachten der eigenen Körpersprache und Stimmlage. Schüchterne Menschen

  • sprechen oft leise,
  • vergleichsweise hoch und
  • machen sich durch hängende Schultern und eingezogenen Kopf klein.

An dieser Baustelle kann man arbeiten, indem man

  1. bewusst aufrecht steht,
  2. den Kopf gerade hält und
  3. deutlich spricht.

Damit erzielt man eine starke Wirkung bei Gesprächspartnern. Wichtig ist außerdem Blickkontakt und gern ein offenes Lächeln, wenn das Gesprächsthema dazu passt.

Tipp Nummer 2: Selbstkritik und Humor vereinen

Schüchternheit ist oft die Folge von Scham, wenn man in der Interaktion mit anderen einen Fehler gemacht hat. Doch Fehler sind absolut menschlich. Schüchternheit als Dauerreaktion auf Blamagen ist der falsche Weg. Besser ist es,

  1. die eigenen Fehler zu analysieren und
  2. daraus zu lernen.

Wer sich selbst zu ernst nimmt, baut dabei nur neue Hemmungen auf.

Tipp Nummer 3: der berühmte Sprung ins kalte Wasser

Menschliches Miteinander muss man üben. Wer Gesprächen immer aus dem Weg geht, wird an der eigenen Schüchternheit nichts ändern, sondern sie mit den Jahren weiter verstärken. Daher sollte man den Kontakt üben.

Je nach Ausprägung der Hemmung beginnt man mit dem kurzen Small Talk im Treppenhaus, oder meldet sich freiwillig für eine Präsentation. Um den den Flucht- und Schaminstinkt zu bremsen, ist aber Ausdauer gefragt. Der tröstliche Gedanke dabei ist, dass es nahezu jedem anderen Menschen mindestens einmal schon so ging.