Online-Scheidung - Was Sie bei diesem Verfahren beachten sollten

Von Katharina Cichosch
2. Oktober 2012

Schnell, preiswert und bequem - das sind gemeinhin die Eigenschaften, die man einem Online-Service gegenüber einer klassischen Dienstleistung zuschreibt. Die Möglichkeit, bisher übliche Vorgänge per Mausklick im Internet abzuschließen bzw. durchführen zu lassen, macht auch vor dem Scheidungsverfahren nicht Halt. Noch vor wenigen Jahren ein gesellschaftliches Tabu, erfährt diese spezielle Möglichkeit der Scheidung jetzt bereits größere Nachfrage.

Ganz ohne Hürden und Hindernisse ist jedoch auch die Scheidung im Internet nicht zu haben. Wer sich für diese spezielle Lösung entscheidet, der sollte in jedem Fall verschiedene Angebote sorgfältig prüfen - und keinesfalls zu dem greifen, das gerade besonders günstig und deshalb attraktiv klingt. Denn die juristischen Vorgänge sind in Deutschland stets gleich; ganz egal, ob es sich hierbei um eine Scheidung auf klassischem Wege oder ein Online-Verfahren handelt.

Was Interessenten einer Online-Scheidung wissen müssen: Die eigentliche Scheidung wird stets vor Gericht durchgeführt. Der virtuelle Kontakt zum Anwalt kann lediglich das persönliche Gespräch in der Kanzlei ersetzen. Auch bei etwaigen Rückfragen ist es denkbar, dass diese Variante grundsätzlich schneller und effizienter funktioniert.

Der eigentliche Scheidungsvorgang aber kann hierdurch nicht beschleunigt werden. Wie lange dieser dauert, hängt nicht zuletzt auch damit zusammen, wie schnell man sich mit dem (Ex-)Partner einig wird. Bei größeren Streitigkeiten kann ein solcher Prozess deutlich in die Länge gezogen werden. In dem Fall kostet auch die "Online-Scheidung" entsprechend mehr, da die Gebühren für die anwaltliche Arbeit festgelegt sind.