Polyamorie als Beziehungsmodell der Zukunft?

Von Melanie Ruch
31. Mai 2013

Ob sich das Ideal der Monogamie mit dem menschlichen Bedürfnis nach Freiheit und Abenteuer vereinbaren lässt, scheidet seit jeher die Geister. Fakt ist: heutzutage zerbrechen immer mehr Partnerschaften, langjährige Beziehungen und Ehen, weil sich die Partner auseinandergelebt haben, die Luft aus der Beziehung raus ist oder weil ein Partner dem anderen untreu geworden ist. Während die meisten dennoch an dem Monogamie-Modell festhalten und von dem einen Partner fürs Leben träumen, predigen einige wenige Menschen ein völlig anderes Beziehungsmodell: die Polyamorie.

Was sich zunächst nach hemmungslosen Sexorgien und ständigem Partnerwechsel anhören mag, hat allerdings weniger mit dem Wunsch nach sexuellen Abenteuern zu tun als vielmehr mit dem Glauben, dass es möglich ist mehrere Menschen gleichzeitig von ganzem Herzen lieben zu können.

Polyamoristen führen in der Regel gleich mehrere langfristige Beziehungen parallel. Die Grundvoraussetzung dafür, dass ein solches Beziehungsmodell funktioniert, ist die Einvernehmlichkeit aller Beteiligten. Jeder Beteiligte muss über die jeweils Anderen informiert und mit dieser Form der Beziehung einverstanden sein.

Dass die Polyamorie tatsächlich funktionieren kann, haben sogar einige Prominente bewiesen. Bestes Beispiel ist Hollywoodschauspielerin und Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton, die nicht nur mit dem Vater ihrer beiden Kinder, John Bryne, zusammen ist, sondern gleichzeitig auch noch eine offene Liebesbeziehung zu dem deutschen Künstler Sandro Kopp pflegt.