Wie das Internet die Liebe verändert hat - Die Suche nach dem Partner fürs Leben wird immer schwerer

Von Melanie Ruch
17. Februar 2014

Früher haben sich Paare durch Freunde, abendliche Unternehmungen, durch Bekanntschaftsanzeigen in Zeitungen, im Job oder ganz einfach im Alltag kennengelernt, verliebt und den Rest ihres Lebens miteinander verbracht. Im Laufe der Zeit hat sich die Art und Weise, wie Menschen nach ihrem Partner fürs Leben suchen aber deutlich verändert.

Grenze zwischen Beziehung und Sexbekanntschaft im Internet verschwindet

Grund dafür ist das Internet, das die Suche nach Beziehung zwar einerseits deutlich vereinfacht, andererseits aber auch irgendwie erschwert hat. Datingportale haben mittlerweile Hochkonjunktur. Selbst die Menschen, die früher niemals auf die Idee gekommen wären über Bekanntschaftsannoncen in Zeitungen aktiv nach einem Partner zu suchen, werden heutzutage durch solche Portale dazu verleitet. Im Schutz der Anonymität des Internets legt man sich einfach ein Profil an, das in vielen Fällen nicht einmal der Wahrheit entspricht und sucht aktiv nach einem Partner oder lässt sich von anderen Nutzern finden.

Niemals zuvor war die Suche nach einem Partner so einfach. Durch derartige Portale verschwindet aber auch immer mehr die Grenze zwischen ernsthaften Beziehungen und reinen Sexbekanntschaften. Während Zeitungsannoncen zwischen diesen beiden Typen von Beziehungen unterschieden, findet sich auf Online-Datingportalen sowohl ein Angebot für das Eine, als auch für das Andere. Die Suche nach dem Partner fürs Leben wird dadurch wiederrum enorm erschwert.

Keine Anonymität im Internet

Hinzu kommt, dass das Internet garnicht so anonym ist, wie es auf den ersten Blick erscheint, vor allem was das Preisgeben von privaten Daten oder Fotos angeht. Hat man über das Internet erst einmal intime Fotos mit dem möglichen Partner ausgetauscht, besteht die Gefahr, dass diese Fotos irgendwann überall im Netz verbreitet und für jeden auf der Welt einsehbar werden, sobald sich herausstellt, dass das Gegenüber doch nicht zum Lebenspartner taugt.

Schlussmachen hat sich ebenfalls verändert

Auch das Schlussmachen hat sich im Zeitalter des Internets grundlegend verändert. Während man früher das persönliche Gespräch suchte oder zumindest zum Telefonhörer griff, reicht bei manchen Paaren heutzutage schon eine SMS, eine Mail oder eine Nachricht über die sozialen Netzwerke aus, um sich zu trennen.

Die ständige Präsenz im Internet erschwert außerdem das Loslassen. Dadurch, dass beide Partner vermutlich weiterhin in den sozialen Netzwerken oder Datingportalen präsent bleiben werden und man sich damit theoretisch ständig begegnen kann, hält der Liebeskummer länger an als bei jemand Fremdem, in den man sich in der Disco verliebt hat und dem man nach dem Schlussmachen vermutlich nie mehr über den Weg läuft.