Beziehungsprobleme erkennen: Anzeichen für einen unglücklichen Partner

Beziehungsprobleme zu erkennen, etwa durch einen unglücklichen Partner, fällt nicht immer ganz leicht. Gerade in langjährigen Beziehungen scheint man nicht selten auch so festgefahren, dass man sich anbahnende Krisen nicht kommen sieht, auch wenn diese im Nachhinein völlig klar zu sein schienen. Lesen Sie über mögliche Anzeichen für einen unglücklichen Partner und drohende Beziehungsprobleme.

Von Marco Stephan

Partnerschaftsprobleme erkennen

Für manche kommt das Erkennen überraschend, andere sehen beim Entstehen nahezu machtlos zu und wieder andere sind alarmiert und suchen nach einer Lösung: Die Rede ist von dem Erkennen von Problemen in der Partnerschaft.

Fragen einer langjährigen Beziehung

Im Laufe einer langjährigen Beziehung kann man als Paar an einen Punkt geraten, an dem man so manches in Frage stellt:

  • Versteht mich mein Partner eigentlich?

  • Hört er mir zu?

  • Findet er mich attraktiv?

  • Ist es gut, dass ich so lange keine Lust auf Zärtlichkeit mit meinem Partner habe?

  • Kann ich mir ein Leben mit meinem Partner vorstellen?

  • Warum stören mich immer mehr Dinge an meinem Partner?

  • Warum kann ich ihm gegenüber nicht mehr ich selbst sein?

  • Warum kommt es immer zu einem Streit, wenn wir miteinander über vermeintlich oberflächliche Themen reden?

  • Warum bin ich nicht mehr gerne mit meinem Partner alleine?

  • Warum freue ich mich, wenn mein Partner abends ohne mich ausgehen will?

  • Warum geistern mit so viele negative Gedanken durch den Kopf?

  • Warum fühle ich mich im Zusammensein mit meinem Partner nicht mehr fröhlich, glücklich, gehalten, leicht und frei?

  • Warum führe ich immer öfter Gespräche mit meinen Freundinnen und Freunden über meine Probleme in der Partnerschaft?

  • Warum fühle ich mich freier, wenn ich alleine bin? Warum vergleiche ich meinen Partner mit anderen Menschen, die ich attraktiv finde?

  • Warum beginne ich mir mehr und mehr ein Leben ohne meinen Partner vorzustellen?

Quälende Fragen zulassen

Alle diese Fragen sind normal und dürfen von Ihnen gestellt werden. Um sich diese Fragen zu stellen, müssen Sie allerdings schon seit Längerem nicht mehr glücklich in Ihrer Beziehung sein oder dies erst langsam realisieren. Es ist kein gutes Anzeichen für eine gesunde Beziehung, wenn Sie solche Fragen in sich tragen.

Es ist wichtig, dass Sie sich auf die Fragen und die damit verbundenen Gedanken einlassen, auch wenn es Ihnen mit Recht Angst macht. Eine Beziehung wächst und entwickelt sich nicht von selbst. Genauso wenig endet eine Beziehung von selbst, wenn es sich anfänglich um eine Beziehung handelte, die auf Vertrauen, miteinander reden und einander verstehen beruhte.

Um ein Problem innerhalb der Beziehung erkennen zu können, spielt auch immer die Selbstreflexion eine wichtige Rolle...

Tipps zur kritischen Selbstreflexion (Schuldeingeständnis) innerhalb der Partnerschaft

Jede Beziehung bietet die Möglichkeit, sich durch den Partner und die Partnerschaft anders gespiegelt zu sehen. Dieses Spiegeln erfordert allerdings, dass man die Kraft aufbringt, um das, was man vom Partner gezeigt bekommt, nicht zu verurteilen, sondern fair zu betrachten und zu erkennen, ob es sich um einen eigenen Charakterzug oder eine Eigenheit des Partners handelt.

Versuchen Sie nicht, Ihren Partner zu ändern

Schärfen Sie Ihren Blick dafür, dass Sie die Umgangsformen mit Ihrem Partner dahingehend prüfen, was von Ihnen und was von Ihrem Partner kommt und entscheiden Sie für sich, womit Sie umgehen können, was Sie erlernen und annehmen können und was so nicht bleiben kann und von Ihnen oder Ihrem Partner geändert werden muss.

Lernen Sie, sich regelmäßig selbst kritisch anzusehen und verstehen Sie, dass eine Beziehung Arbeit an dem Wir und vor allem an sich selbst bedeutet.

Investieren Sie nicht die Kraft, um Ihren Partner zu ändern. Reden Sie bei Bedarf viel mit ihm, konzentrieren Sie sich aber letztlich auf sich selbst und das Wir. Es kann nicht Ihre Aufgabe sein, Ihren Partner aus Ihren Augen heraus zu verbessern oder zu verändern. Bleiben Sie bei sich.

Eingeschliffene Verhaltensmuster überwinden lernen

Prüfen Sie, ob es innerhalb der Partnerschaft oder zurückliegender Partnerschaften Verhaltensmuster an Ihnen gibt, die Sie immer wieder in sie selbe Situation führen:

  • Streit
  • Nachgiebigkeit
  • Dominanz
  • ...

Oft ist es der Fall, dass sie Verhaltensmuster durch mehrere Beziehungen ziehen, ehe man diese bemerkt und die Kraft und den Mut hat daran zu arbeiten und die Muster aufzulösen.

Trauen Sie sich und sammeln Sie wenn nötig die Kraft, um sich mit Ihren eigenen Mustern zu beschäftigen und diese zu ändern, wenn Sie sich selbst genervt davon fühlen. Seien Sie dabei nachsichtig mit sich und nicht geschockt, weil Sie sich auf einmal so negativ und nackt sehen.

Freuen Sie sich vielmehr, dass Sie die Erkenntnis klar vor Augen haben und kümmern Sie sich von nun an darum Ihre Handlungen und Gefühle besser wahrzunehmen und Ihr bisheriges Verhalten positiv zu ändern. Sobald Sie ein Verhaltensmuster abgelegt haben, werden Sie schnell freier fühlen und das Gefühl von Stärke und Freude wird sich in Ihnen einfinden.

Sie haben eine eigene Schwäche bezwungen und das ohne die Hilfe von außen. Seien Sie stolz darauf und schätzen Sie diesen Fortschritt, auch wenn Ihr Partner eventuell gar keine Veränderung bemerkt.

Wenn der Partner einem den Spiegel vorhält

Machen Sie sich frei von Mustern und Zwängen, die Sie an Ihrem Partner oder an sich selbst stören und nehmen Sie sich die Zeit, sich zu beschäftigen. Sie werden sehen, dass dieses Arbeiten mit sich selbst auch positive Folgen auf andere Bereiche in Ihrem Leben hat. Konzentrieren Sie sich darauf, stets zu prüfen, zu wem welche Handlung und welche Emotion eigentlich gehört.

In einem Streit kann es sein, dass man sich vermeintlich über den Partner aufregt, dabei ist dieser gerade nur ein Spiegel einer eigenen tiefsitzenden Schwäche und wird dadurch zur Zielscheibe Ihres Angriffs. Wenn Sie diesen Zusammenhang rechtzeitig entlarven, können Sie Ihrem Partner und sich entspannter gegenübertreten und Streitigkeiten und Missverständnisse minimieren.

Fazit

Der Wachstum einer harmonischen Partnerschaft und das Annehmen seiner selbst und der damit verbundene selbstbewusste Umgang mit der Umgebung sind die positiven Folgen. Reifen Sie und wachsen Sie auf diese Art und Weise in sich.

Den richtigen Zeitpunkt finden

In jeder Beziehung gibt es Anzeichen im Miteinander, die in einem bestimmte Gefühle auslösen und einem somit deutlich machen, dass in der Beziehung Probleme existieren. Lassen Sie die Menge der Fragen und die Gedanken nicht noch größer werden, sondern setzen Sie sich stattdessen mit der Realität auseinander und klären Sie für sich, wie stark Sie sind, sich selbst mit dem Thema der Beziehung zu konfrontieren.

Schätzen Sie dann ab, inwiefern Ihr Partner von seinem Alltag her belastbar ist und ob Sie Ihn jetzt mit einem ernsten Beziehungsgespräch konfrontieren können. Es ist nur fair, dass Sie mit dem Gespräch zum derzeitigen Zustand Ihrer Beziehung auch auf die Kapazitäten Ihres Partners Rücksicht nehmen. Sie beide sind Partner, auch in dem aktuellen Fall der vermeintlichen Beziehungskrise.

Eine Beziehungskrise muss nicht zusätzlich erschwert und verkompliziert werden. Vielmehr geht es um einen guten Zeitpunkt, in dem beide Partner Zeit füreinander haben und einander zuhören können.

Ist ein Partner unglücklich in der Beziehung, wird diese früher oder später durch diese Tatsache belastet...

Unglücklich in der Beziehung - Typische Anzeichen

Ein normaler Streit oder eine normale Auseinandersetzung bedeutet noch keine wirkliche Beziehungskrise. Jedoch entstehen ernsthafte Krisen meist aus Themenkomplexen, die anfänglich zu kleineren, und dann zu immer größeren Streitereien führen. Halten Sie deshalb die Augen offen und entwickeln Sie ein Gespür für die Befindlichkeiten Ihres Partners.

Versteckte Unzufriedenheit in einer Partnerschaft

Wenn Ihr Partner seine Unzufriedenheit mit der Beziehung offen äußert, dann können Sie handeln. Das ist aber in den wenigsten Fällen so.

Dagegen ist es viel weiter verbreitet, dass beide Partner mit bestimmten Themen und Situationen innerhalb der Partnerschaft unzufrieden sind, das aber nicht konkret äußern können oder wollen. Manchmal merkt man ja auch selbst gar nicht, welchen Grad der Unzufriedenheit man in einem bestimmten Punkt tatsächlich schon erreicht hat.

Mangelnde Kommunikation

Ein deutliches Warnsignal ist es, wenn die Partner nicht mehr miteinander reden. Wenn jeder sich hinter seinem Schreibtisch, PC oder vor dem Fernsehen verschanzt, oder ständig alleine etwas unternimmt. Mangelnde Kommunikation ist immer ein Zeichen von unterschwelligen Problemen, denn sie bedeutet, dass man sich nichts mehr zu sagen hat oder Konfrontation fürchtet.

Wenn Probleme verschwiegen werden

Wenn sich Ihr Partner in der Beziehung mit Ihnen unwohl fühlt, kann es passieren, dass Sie nicht sofort darauf aufmerksam werden. Oft ist es einem Partner unangenehm oder die Auseinandersetzung wird gescheut, so dass alles dafür getan wird, dass die Partnerin nicht mitbekommt, wie man sich in der Beziehung fühlt.

Der Nachteil ist, dass man sich mit der Zeit immer weiter voneinander distanziert und ab einem bestimmten Zeitpunkt eine Scheinbeziehung führt. Man kennt den anderen nur noch aus den Erfahrungen heraus, nicht aber seine aktuellen Veränderungen im Hinblick auf Bedürfnisse, die Zukunft und die Partnerschaft selbst.

In einer Situation, in der es einem Partner in einer Beziehung nicht gut geht und das nicht zum Thema gemacht wird, kann keine Beziehung wachsen und langfristig lebendig bleiben. Mit der Zeit stellt sich eine Monotonie zwischen den Partnern ein und das Reden miteinander fällt zunehmend schwerer.

Problemen nicht aus dem Weg gehen

Nehmen Sie sich als Partnerin einen Moment Zeit und prüfen Sie, ob es Ihrem Partner in Ihrer Beziehung gut geht oder ob er sich verschanzt und vor sich selbst und auch vor Ihnen davon läuft, um keinen Konflikt auszulösen oder sich mit Beziehungsproblemen auseinanderzusetzen. Eine typische Art der Verdrängung von Beziehungsproblemen ist es, sich vermehrt nach außen zu orientieren und immer häufiger mit Freunden zu treffen. Ihr Partner ist öfter aus als sonst und auch sonst für kurzfristige Verabredungen von außen schnell zu begeistern.

Mit der Lebenssituation unzufrieden

Manche Probleme entstehen auch dadurch, dass einer oder beide Partner in ihrer jeweiligen Lebenssituation unzufrieden sind, aber kein Verständnis ernten. Beispielsweise neigen Frauen dazu, sich in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter minderwertig zu fühlen und unter mangelnder Anerkennung zu leiden, die sie im Berufsleben noch erhalten haben.

Männer dagegen stehen häufig beruflich unter Stress und werden dazu noch von finanziellen Existenzängsten geplagt. Gelingt es beiden Partnern nicht, mit dem anderen über ihre Situation zu sprechen, so sind Probleme vorprogrammiert.

Sorgen Sie für Gelegenheiten, die nur Ihnen und Ihrem Partner gehören. Schaffen Sie sich Freiräume, die Sie gemeinsam miteinander verbringen können, und in deren Rahmen Sie sich Ihre Wünsche und Kritikpunkte anvertrauen können.

So lässt sich frühzeitig feststellen, welche Probleme unterschwellig vielleicht am entstehen sind. Je kleiner sie noch sind, desto einfacher sind sie zu bekämpfen.

Im Überblick - Typische Merkmale für eine unglückliche Beziehung

Es gibt zahlreiche Faktoren, die für eine unglückliche Beziehung sprechen können. Hierzu zählen:

  • fehlende Nähe zwischen den Partnern
  • verändertes Sozialverhalten (der Wunsch, sich der Beziehung zu entziehen)
  • das Schmieden von Plänen alleine
  • das Gefühl, unattraktiv zu sein
  • das Aufstylen für andere

Häufig ist es auch so, dass nur einer der Partner unglücklich ist...

Anzeichen dafür, dass der Partner unglücklich in der Beziehung ist

Verlieren Sie im Partnerschaftsalltag nicht den Blick für Ihren Partner. Schauen Sie, wie Sie sich zusammen anfühlen und wie sich Ihr Partner im Einzelnen anfühlt. Prüfen Sie, ob sich Ihr Partner wohl und frei und vertraut in Ihrer Beziehung fühlt oder ob er sich zurückzieht, weniger spricht, nicht mehr so oft lacht oder sich Ihnen gegenüber launisch benimmt.

Rückzug ist ein Warnsignal

Ein anderes Argument, das dafür spricht, dass es Ihrem Partner nicht gut geht, ist, dass er sich daheim allein beschäftigt.

  • Er sucht kein Gespräch mit Ihnen und teilt Ihnen nur Oberflächliches mit.
  • Ihr Partner hat regelmäßig einen traurigen Blick und reagiert auf die Frage, was er habe, abwinkend oder abschwächend.
  • Gemeinsame Fernsehabende finden nicht mehr statt und das gemeinsame Abendessen oder Frühstück erfolgt ohne wesentliche Unterhaltung.

Kurz: Ihr Partner nimmt nur noch äußerlich an Familienthemen teil und nimmt sich ansonsten mehr und mehr aus allem raus. Fragen Sie Ihren Partner gezielt, was los ist und lassen Sie sich nicht mit einer kurzen lockeren Aussage abspeisen.

Machen Sie Ihm deutlich, dass Sie sehen, dass er ein Problem hat und dass Sie für ihn da sind, wenn er bereit ist, darüber zu reden. Machen Sie Ihrem Partner auch klar, dass Sie die Beziehung auf diese Weise nicht weiterführen können und dass das Problem angesprochen und gelöst werden muss, damit Sie beide wieder zusammen harmonisch und glücklich sein können.

Werden Sie aktiv

Warten Sie nicht auf irgendeine Verbesserung im Laufe der Zeit, sondern beobachten Sie das Verhalten Ihres Partners genau und sprechen Sie Ihn in einem passenden, aber vor allem frühen Augenblick, darauf an. Schweigen hat bisher noch nie Änderungen und schon gar keine Verbesserungen hervorgebracht. Reden Sie also unbedingt miteinander und seien Sie dabei verständnisvoll und zeigen Sie Ihr Vertrauen in Ihren Partner.

Er fühlt sich zuhause nicht wichtig

Für Männer, die den ganzen Tag arbeiten und abends nach Hause kommen, kann es schwierig sein, dann auch noch den Aufgaben im Haushalt gegenüberzustehen. Wenn die Frau im Haushalt alle Entscheidungen fällt, kann es sein, dass sich ihr Partner nur als jemand fühlt, der dafür da ist, das Geld nach Hause zu bringen.

Es ist wichtig, dass Ihr Mann zuhause im Haushalt mitentscheiden kann, was

  • Finanzen
  • Kinder und
  • andere wichtige Angelegenheiten

betrifft. Beziehen Sie Ihren Mann in die wesentlichen Entscheidungen der Haushalts- und Familienführung mit ein. Nehmen Sie sich Zeit, um über wichtige Dinge mit Ihrem Partner zu reden. Fragen Sie ihn nach seiner Meinung und sagen Sie ihm, dass Ihnen seine Meinung sehr wichtig ist.

Er bekommt zu wenig Aufmerksamkeit von Ihnen

Sobald die Liebe Früchte trägt und eines oder mehrere Kinder im Familienportrait zu finden sind, lenken viele Frauen ihre volle Konzentration auf den Nachwuchs. Leider wird dabei der Blick auf den Partner vernachlässigt.

Sie spüren, dass sich Ihr Partner um sich selbst kümmern kann. Sie sehen ihren Partner als einen erwachsenen Mann an, ihre Kinder sind nun einmal Kinder und benötigen ihre Aufmerksamkeit dringender.

Für einen Mann sieht es jedoch so aus, als ob er von Ihnen vergessen wurde. Natürlich können Sie die Kinder nicht zu kurz kommen lassen.

Sie könnten allerdings ihren Mann bei allen Aktivitäten mit einbinden, so dass auch er das Gefühl hat, von Ihnen wahrgenommen zu werden. Schenken Sie ihn jene ungezwungenen Küsse, die sie ihm in den jungen Jahren ihrer Beziehung gegeben haben.

Erlauben Sie sich auch hin und wieder kinderfreie Abende. Ein Babysitter mag auf den ersten Blick ein teures Luxusgut sein, ist aber im Endeffekt deutlich günstiger als die Kosten für eine Scheidung und zudem um einiges schonender für Ihre Nerven.