Offene Beziehung - Bitte Erfahrungsberichte, ob es in einer Glücklichen Beziehung funktioniert

Hallo Zusammen,

Ich bin Mitte Zwanzig und schon seit 5 Jahren in einer definitv glücklichen Beziehung mit meiner wunderbaren Freundin. Nun hat sich leider, wie es halt immer so ist, die Alltäglichkeit eingeschlichen.

Ich kann mit meiner Freundin immer offen über alles reden, wir sind fast immer auf der gleichen Wellenlänge, wenn es um Beziehungsthemen geht.

Wir haben daher auch schon viel über die Alltäglichkeit geredet, und wollen erstmal verschiedenes, "einfacheres" ausprobieren, um neuen Schwung zu bekommen. (z.B. eine Woche örtlich getrennt sein, Anonyme Dates zusammen, Rollenspiele, usw)

Doch wir haben, sollte das nicht funktionieren, auch über offene Beziehungen geredet.
Hintergrund ist auch folgender:
1. Sie hat gerade, wie sie es nennt, eine "Sturm und Drang Phase", und möchte neue erfahrungen machen, ABER mich auch nicht verlieren. Sie vermisst das kribbeln der Aufregungen von neuen sexuellen Kontakten.
2. Ich auf meiner Seite muss gestehen, dass Sie mein erster sexueller Kontakt war. Daher hat sie schon lange Angst, dass es bei mir irgendwann "Klick" macht und ich mich auch nach anderen Partnern sehnen könnte.
Und so falsch ist das garnicht. Die Neugierde ist definitiv da. Ich hätte Interesse an Erfahrungen, bin ja im besten Alter ... ;)


Alles in allem weiß ich aber, dass ich überglücklich mit ihr bin, und ihr geht es auch so.

Habe schon viel hier gelesen, aber noch nicht mit ihr über mehr als den Reinen Gedanken einer oB gesprochen.

Nun also meine Frage: Kann eine offene Beziehung unter diesen Rahmenbedingungen funktionieren? Könnt ihr eure Erfahrungen teilen?
Wie krititsch könnten die Risiken sein? Sie als "erfahrenere" hats auch mit dem "aufreisen" leichter als ich. Ich denke, sie würde viel mehr Partner haben können als ich, was mich auch irgendwie tatsächlich eifersüchtig machen könnte. Kann man das über eine Regel sinnvoll festlegen, dass wir immer etwa im gleichen Verhältnis Partner haben können? Macht das eurer Meinung/Erfahrung nach Sinn?

Eine schwierige Situation, die gerade sehr an mir nagt....

Ich Danke schonmal vielmals für eure Hilfe!

Antworten (3)

Ich kann mich den Erfahrungen des vorherigen "Autors" nur anschließen. Am aller aller wichtigsten ist es, immer mit dem Partner zu kommunizieren und Ängste, Sorgen, Gedanken etc. zu äußern.

Und ja, tatsächlich funktioniert diese "Einmaligkeitsregel" nicht wirklich, weil sich fast immer ein Verliebtheitsgefühl einstellt.

Ich denke, es kann für eine Beziehung sehr bereichernd sein, wenn man alles etwas offener Gestaltet, aber wie genau ihr das handhabt und was für "Regeln" es gibt, müsst ihr für euch selbst klären. Da gibts kein Rezept. Solang sich beide dabei wohl fühlen ist es in Ordnung.

Danke

Hallo der Eine,

Vielen, vielen Dank für deine ausführliche und offene Schilderung! Zwar haben wir unsere kleine Krise gerade sehr gut überstanden, doch helfen mir deine Tipps und Erfahrungen sehr, denn wir beide denken, dass wir das früher oder später evtl. doch mal ausprobieren wollen.

Interessant finde ich vor allem, was du über das Verhältnis zu den anderen Partnern gesagt hast, nämlich dass es eine Art "Affärencharakter" hat. Ich hätte für unsere Situation zuvor eher an eine "Einmaligkeitsregel" gedacht, sodass es eben nicht so leicht passiert, sich in den Anderen/die Andere zu verlieben. Ich bin mir eben nicht sicher, wie man genau damit umgehen sollte. Doch genau diese andere Ansicht, dass es deiner Erfahrung nach unumgänglich ist, ist in diesem Zusammenhang natürlich eine höchst wichtige Information!
Im moment kann ich leider nicht viel mehr dazu sagen, da am Thema oB vorerst keine Interesse mehr besteht. Dennoch würde ich mich auch über andere Schilderungen freuen! Denn wir wollen auch weiterhin zusammen bleiben, und das Thema kommt, wie gesagt, bestimmt wieder.

lg, der Fragende.

Offene Beziehung probieren...

Also die Angstgedanken sollten nicht da sein. Egal wie oft sie oder du was mit anderen machst, du solltest immer darauf vertrauen, dass du für sie die Nummer Eins bist. Genauso andersrum.

Wir waren vor zwei Jahren in einer sehr ähnlichen Situation. Inzwischen sind wir 7 Jahre zusammen und seit zwei Jahren "offen". Wir waren beide unsere ersten und einzigen Sexual- und Liebespartner. Nach fünf Jahren hatte ich mich getrennt, weil ich mich in wen anders verliebt hatte und ich meine Freundin nicht anlügen wollte. Mit der Neuen ist das dann aber nichts geworden (Was nicht anders zu erwarten war). In der Trennungszeit von einem halben Jahr habe ich gemerkt, wie sehr wir einander eigentlich brauchen und dass wir wohl einfach zusammengehören. Wir haben dort sehr viel miteinander und ganz offen über alles geredet. Ich habe ihr unsere Situation genauso geschildert, wie du sie hier schilderst. Sie war auch nicht so "erfahren" wie deine Freundin. Zusätzlich gestand sie mir nach diesen 5 Jahren, dass sie oft auch ein Verlangen nach Frauen hat, was ihr peinlich war.
Die einzige Lösung war, es mit einer offenen Beziehung zu versuchen, denn wir wussten, dass wir beide miteinander alt werden wollen. Insofern seid ihr uns sicherlich ähnlich.

Eine Sache zur Definition: Offene Beziehung wird von jedem anders definiert. Die generelle Meinung ist: Das ist Liebe zu Einem und Sex mit Vielen. Gefühle für andere dürfen nicht entwickelt werden.

Wir haben gemerkt, dass es so nicht ganz stimmt und es so auch nicht funktioniert. Und es widerspricht auch dem natürlichen "Strum und Drang" deiner Freundin. Ich kann mir nach unserer zweijährigen Erfahrung in dieser Beziehungsform nicht vorstellen mit einer anderen zu schlafen, ohne dabei auch etwas für sie zu empfinden. Gefühle entwickeln sich. Sich ("neu") zu verlieben ist normal und unumgänglich. Wichtig ist, wie ihr in eurer Beziehung damit umgeht. Wir waren z.B. schon einmal zusammen in die Selbe verliebt und haben uns gegenseitig bemitleidet, weil wir sie so sehr vermissten.
Eure Liebe und euer bedingungsloses Vertrauen ineinander muss über allen Zweifeln stehen. Ich weiß, dass niemand anderes als meine Freundin dieses hohe Niveau an Liebe und Vertrauen mit mir erreichen kann. Geheimnisse gibt es keine und dieses klischeehafte Lästern über den Freund/die Freundin am Telefon, wie man es aus Filmen kennt, sollte es nicht geben, denn die erste Anlaufstelle ist doch immer dein Lebenspartner. Für viele mag das selbstverständlich sein. Für andere ist es das nicht.

In einer offenen Beziehung soll ja der Sex auch nicht mit irgendjemanden sein und in unserem Fall - also auch in deinem - soll es ja auch nicht nur um des Sexes Willen sein, oder? Das, was wir bis wir mit 18 zusammen kamen vorher nicht ausgelebt haben, können wir jetzt ausleben. Dates, kleine Geschenke, Briefchen und diese ganzen Liebesspielchen leben wir gelegentlich mit anderen aus. Wir geben sogar einander Tipps, was beim anderen Geschlecht gut ankommt und was nicht... auch im Bett. ^^ Unsere anderen Partner wissen aber immer von Anfang an, woran sie sind - schließlich heißt es ja "offene" Beziehung. Platz zum Sich Verlieben ist da aber trotzdem und das kann eine "Affaire" noch schöner machen.
Ich war erstaunt, wie schnell sich das Gefühl des Verliebt Seins wieder legt, von beiden Seiten her. Aber so ist es eben. Biologisch gesehen ist es eben nicht länger nötig, verliebt zu sein, wenn man ein paar mal miteinander geschlafen hat. Weiterhin Sex haben, kann man dann aber trotzdem. Das Ganze erklärt viele der stattfindenden Kurzschlussreaktionen, die in regulären Beziehungen oft zur Trennung führen. So ja auch bei mir vor zwei Jahren.

Regeln:
Wir haben nur eine Regel. Nichts verschweigen.. das passiert bei uns aber natürlich und dazu braucht es auch keine besondere Anstrengung. Wenn ich mich mit einer anderen treff, dann erzähle ich meiner Freundin davor ja schon, was ich mir vom Abend erhoffe und so. (Sie gibt mir dann gelegentlich auch mal Tipps, wie ich was am besten anstell... ^^) Und wenn dann was nennenswertes geschehen ist, dann erzähle ich es natürlich bei nächster Gelegenheit. Sie soll ja an meinem Leben teilhaben und wieso sollte ich dann etwas nicht erzählen, außer es interessiert sie grad mal nicht. (Das bezieht sich auf alle Themen.) Das ist jetzt hier alles aus meiner Perspektive geschrieben aber das Ganze gilt natürlich auch andersrum für sie.

Von der oft vorgeführten Regel "Es dürfen nur Partner sein, die man nicht gut kennt und die man selten sieht, mit denen man wenig zu tun hat." halten wir nichts. Das macht für unsere Beziehung keinen Unterschied, ob sie mit meinem besten Kumpel schläft, oder eben mit jemandem, den ich garnicht kenne. (Auch ersteres ist schon geschehen! Und er ist dadurch nicht weniger mein bester Freund.) Entweder man empfindet eifersucht, oder man empfindet sie nicht. Das ist aber unabhängig davon, um wen es sich beim Sexpartner deiner Freundin handelt. In der offenen Beziehung sollte die Eifersucht durch Vertrauen verbannt werden. Das geschieht am besten über offene Gespräche mit deiner Freundin. (Mehr dazu unten.)

Eine andere "Regel", ich möchte es nicht so nennen, weil es für uns etwas natürliches ist: Es sollte nicht zum Versiegen des Sexes in der eigenen Beziehung kommen. Das ist bei uns nie passiert - ganz im Gegenteil. Wir haben dadurch öfter Sex miteinander. Irgendwie steigert es mein Verlangen nach ihr immens, wenn sie mir von gutem Sex mit wem anders erzählt. Und auch, wenn ich mit wem anders was hatte (egal ob gut oder schlecht) ich möchte es danach mit ihr "richtig" tun. Sex mit der Person, die du liebst, ist unübertreffbar. (Aber genügt offenbar nicht. Sonst wäre die offene Beziehung ja für die Katz.)

Da uns unsere Beziehung seeeeehr wichtig ist, haben wir uns noch auf eine Kleinigkeit geeinigt. Unsere offene Beziehung ist "auf Probe". Wir probieren es aus. Sollte es mal schief gehen, versuchen wir es zu lösen. Sollte es nicht lösbar sein, lassen wir es mit der offene Beziehung.
Es wird Anfangs sicherlich alles sehr neu für dich sein und natürlcih kann Eifersucht eine Rolle spielen. Wichtig ist es dann aber, dass du darüber - wie gesagt - mit deiner Freundin ganz offen reden kannst. Denn man kann nicht erwarten, dass alles von Anfang an wie am Schnürchen klappt. Kleine Fehler können passieren und Probleme können sich immer ergeben aber ihr solltet es als Herausforderung sehen, sie zu lösen!

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