Französische Frauen tricksen und umgehen Homo-Ehen-Verbot

Gesetzeslücke ermöglicht einem lesbischen Paar eine Hochzeit trotz Homo-Ehen-Verbot in Frankreich

Von Kathrin Müller
7. Juni 2011

Ein lesbisches Paar konnte nun erstmals in Frankreich heiraten - trotz des Homo-Ehen-Verbots. Genutzt haben die zwei Frauen eine kleine Lücke im Gesetz: Die 59-jährige Stéphanie Nicot kam als Mann zur Welt und unterzog sich später einer Geschlechtsumwandlung. Im Melderegister gab Stéphanie, die zuvor Stéphan hieß, diese Änderung jedoch nicht bekannt - so blieb sie auf dem Papier ein Mann. Dies ermöglichte Stéphanie und ihrer 27-jährigen Partnerin Elise eine Hochzeit.

Stéphanie und Elise wollten mit ihrer Hochzeit ein Zeichen für alle anderen Schwulen und Lesben setzen - nach der Trauung zogen sie gemeinsam mit rund 2.000 Homo- und Transsexuellen durch die Stadt Nancy.

Ähnlicher Fall Anfang des Jahres

Eine Art Protestzug für mehr Toleranz: Erst im Januar erklärte der französische Verfassungsrat das Homo-Ehen-Verbot für rechtmäßig, nachdem sich ein lesbisches Paar an jenen wandte. Die beiden Frauen leben seit 14 Jahren zusammen und haben vier Kinder - durch das Verbot der Homo-Ehe sah das Paar Probleme hinsichtlich des Sorgerechts und des Erbes im Todesfall der Partnerin.