Britische Regierung meldet Anstieg der Zwangsheiraten im Sommer

Von Petra Schlagenhauf
16. August 2013

In den Sommermonaten reisen viele Familien in ihr Heimatland, um die Familie, die noch dort lebt, zu besuchen. Doch für die ausländischen Jugendlichen in Großbritannien endet der Sommerurlaub immer häufiger in einer unfreiwilligen Eheschließung.

Die britische Regierung meldete nun einen drastischen Anstieg an Zwangsheiraten in den Sommerferien. Das Innenministerium in London sprach außerdem auch zusätzlich eine Warnung aus. Denn die betroffenen Mädchen wissen, nicht welche Folgen der vermeintliche Urlaub für sie hat und werden zu den Heiraten gezwungen.

Vor allem Ärzte, Lehrer und auch das Personal am Flughafen sollten diesbezüglich wachsam sein und mögliche Fälle sofort melden. Betroffene Teenager sollen sich außerdem an die zuständigen Behörden wenden.

Allein im Jahr 2012 wurden ungefähr 1.500 Fälle von Zwangsheiraten in Großbritannien bekannt. Ein Drittel der Betroffenen Mädchen waren jünger als 17 Jahre. Bei der Hälfte der Fälle fand die Zwangsheirat in Pakistan statt.

Die britische Regierung plant daraufhin eine neue Gesetzesregelung, nach der die Eltern bei Zwangsheiraten eine Gefängnisstrafe erhalten.Zwangsehen sind in nahezu allen Ländern verboten. Dafür sorgt Absatz 2 des Artikels 16 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte aus dem Jahr 1948, nach dem die freie Willenseinigung Voraussetzung für eine Eheschließung ist.