Brauchtümer und Rituale: Wie die Welt Hochzeit feiert

Von Katharina Cichosch
15. Juni 2012

Zwei Menschen, die sich lieben, feiern gemeinsam mit Freunden und Familien den schönsten Tag des Lebens. So zumindest die Theorie - in der Praxis kann die Hochzeitsfeier ganz unterschiedlich ausfallen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei auch der jeweilige Kulturraum, dem Braut oder Bräutigam entstammen. Die Berliner Wissenschaftlerin und Autorin Angelica Benedicta-Hirsch hat zahlreiche dieser Brauchtümer und Rituale jetzt in einem Buch versammelt.

Dabei sind nahezu alle bekannten Rituale voller Symbolik: Der Übergang in einen neuen Lebensabschnitt wird zelebriert, böse Omen sollen abgewendet und Gutes willkommen geheißen werden. Viele Menschen wissen heute gar nicht mehr, dass sowohl der Brautschleier wie auch die opulent dekorierten Blumengestecke und die festlich gekleideten Blumenkinder ursprünglich dazu gedient haben, böse Geister zu verschrecken.

Überhaupt spielen Traditionen auch auf modernen Hochzeiten eine enorm große Rolle. Der Brautvater übergibt seine Tochter offiziell dem Bräutigam - reichlich antiquiert, aber selbst in Zeiten der Emanzipation noch immer praktiziert. Und auch die Wünsche, die man dem Brautpaar mit symbolischen Brauchtümern entgegen bringt, haben sich im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert: Ein reicher Kindersegen, materieller Wohlstand, eine glückliche Liebe und finanzieller Wohlstand gehören in jedem Fall dazu.