Gute Freunde sind Mangelware: Drei Viertel der Menschen sind unzufrieden mit ihren Freunden

Von Nicole Freialdenhoven
3. Juni 2013

Gute Freunde ein Leben lang: Was so schön klingt, ist in der Realität leider oft nur ein Wunschtraum. Dies stellte eine Studie der sozialen Initiative Lifeboat in den USA fest, bei der rund drei Viertel aller Befragten zwischen 40 und 60 Jahren angaben, dass sie ihre Freundschaften nicht als befriedigend empfanden. Ganze 63 Prozent fühlten sich zudem unsicher im Umgang mit ihren Freunden - obwohl Freunde eigentlich dazu da sein sollten, bei ihnen ganz entspannt man selbst sein zu dürfen.

Experten führen dies jedoch weniger auf die moderne egoistische Gesellschaft zurück, sondern auf die stark gestiegenen Ansprüche der Menschen: Gute Freunde sollen stets loyal sein, in schwierigen Situationen Beistand leisten und zugleich für gemeinsamen Spaß zu haben sein.

Erwachsene sind zudem weniger kompromissbereit und tolerant als Kinder, die sich an einem Tag heftig streiten und am nächsten Tag wieder allerbeste Freunde sind - so haben viele potenzielle Freundschaften nur kurze Bestanddauer.

Gerade die Befragten im mittleren Lebensalter sind zudem stark in Familie und Beruf eingebunden, so dass an die wenigen ausgewählten Freunde ganz besonders hohe Ansprüche gestellt werden, einen Ausgleich dazu zu bieten. An diesen Erwartungen scheitern die meisten zwangsläufig.

Dabei sind jedoch scheinbar immer nur die anderen Schuld: 80 Prozent der Befragten hielten sich selbst nämlich für gute Freunde.