Bester Freund oder Cliquentyp - Merkmale unterschiedlicher Freundschaftstypen

Manche Freundschaften halten ein Leben lang, andere nur für einen Lebensabschnitt. Dabei gibt es unterschiedliche Freundschaftstypen, wie die Menschen, die gerne in der Clique unterwegs sind oder diejenigen, die nur eine gute Freundin bzw. einen besten Freund brauchen. Sowohl die Freundschaft innerhalb einer Clique sowie die zum besten Freund bzw. der besten Freundin hat Vor- und Nachteile; beide sind wichtig. Lesen Sie über die Merkmale unterschiedlicher Freundschaftstypen.

Von Claudia Haut

Freundschaft ist etwas sehr Wichtiges im Leben, denn sie gibt uns Beständigkeit und Vertrauen. Man schätzt einander und verbringt viele Stunden der Freizeit zusammen.

Freundschaften existieren schon in frühester Kindheit und manchmal halten diese ein Leben lang. Aus manchen Sandkastenfreundschaften kann sogar Liebe werden.

Cliquentyp oder bester Freund?

Ob man nun eher ein Cliquentyp ist oder lieber alleine etwas mit der besten Freundin oder dem besten Kumpel unternimmt, ist typabhängig. Beide Freundschaftsformen haben Vor- und Nachteile. In erster Linie hängt es von einem selbst ab, ob man den Trubel um sich herum braucht oder lieber doch die Zweisamkeit mit der besten Freundin bzw. dem besten Freund sucht.

Einfluss des Charakters

Besonders gesellige Menschen, die gerne unterwegs sind und Langeweile hassen, sind wohl eher die Cliquenmenschen. Wer hingegen jemanden braucht, der einen selbst in- und auswendig kennt und schon am Gesicht ablesen kann, in welcher Gefühlslage man sich befindet, der wird wohl eher die Freundschaft im "Doppelpack" bevorzugen.

Einfluss des Alters

Auch das Alter sagt einiges darüber aus, ob man eher der Cliquenmensch ist oder eine Freundschaft mit bester Freundin oder bestem Freund bevorzugt. Gerade im Pubertätsalter zählen viele Jugendlichen zu den Cliquenmenschen, während sich später viele zur Freundschaft mit einer Person hin entwickeln.

Beide Freundschaftsformen weisen verschiedene Merkmale auf, an denen man sehen kann, was einem mehr liegt: Viele Menschen und keine Langweile oder eine Person, die das vollste Vertrauen genießt.

Im Folgenden gehen wir etwas genauer auf die beiden Freundschaftstypen ein.

Mehrere Freunde: Der Cliquentyp

Ein Cliquentyp ist man, wenn man in der Freizeit gerne unterwegs ist und dabei viele Leute um sich haben möchte. Wie groß die Clique ist, ist zwar unterschiedlich, aber immer ist es so, dass man zusammen mit vielen Leuten um die Häuser zieht.

Merkmale einer Clique

Wer nicht gerne unter Langeweile leidet oder aber auch selbst recht einfallslos ist, was die Freizeitgestaltung betrifft, für den ist eine Clique perfekt. Je mehr Leute da sind, desto mehr Ideen gibt es. Jeder kennt andere

  • Lokale
  • Discos
  • Partys und
  • andere Orte, an denen man in einer großen Gruppe Spaß haben kann.

Und ist einmal einer oder eine der Clique krank oder verhindert, so spielt das eigentlich keine Rolle. Schließlich sind ja noch viele andere da, mit denen man etwas unternehmen kann.

In der Clique Partys zu feiern macht Spaß
In der Clique Partys zu feiern macht Spaß

Eine Clique besteht häufig aus Gleichaltrigen, gerade im Pubertätsalter. Hier ist die Clique dann auch Familienersatz, auch für Jugendliche mit einem intakten Elternhaus.

Im Laufe der Zeit kann es innerhalb einer Clique zu bestimmten Ritualen kommen, die sich die Mitglieder - oftmals unbewusst - aneignen und die von Außenstehenden zum klaren Kennzeichen der Mitgliedschaft angesehen werden. Zu diesen Merkmalen zählen beispielsweise bestimmte Begrüßungsvorlieben, Treffpunkte oder Sprachgewohnheiten.

Wie sich eine Clique findet, kann ganz unterschiedlich sein. Gängigstes Motiv sind dieselben Interessen oder Hobbys. Kommt es beispielsweise zu einem Zusammschluss in Form eines Musik- oder Sportvereins, kann es sein, dass diese Gruppe zu einem Freundeskreis zusammenwächst. Weitere Gründe so eines Zusammenschlusses sind

  • das Geschlecht
  • räumliche Nähe oder
  • Äußerlichkeiten.

Struktur

Eine Clique kann unterschiedlich aufgebaut sein. So ist es möglich, dass es einen Anführer und viele Mitläufer gibt. Diese Form kommt sehr häufig vor und lässt sich in der Regel problemlos gestalten, da es eine klare Rollenverteilung gibt. Natürlich ist so eine Konstellation nur so lange möglich, bis sich ein zweites Mitglied in der Rolle des Anführers sieht.

Möglich ist auch die Aufstellung Zwei konkurrierende Anführer und angepasste Anhänger. Unter den beiden "Chefs" kommt es zum Kräftemessen; Ziel ist, einen möglichst großen Gruppenanteil für sich zu gewinnen. Hierdurch kann es zu vielen Unruhen innerhalb der Clicque kommen; meist handelt es sich um eine Übergangsphase.

Schließlich gibt es noch die Variante der gleichberechtigten Mitglieder. Hier wird jeder angehört und akzeptiert. Auf diese Weise erhält man Einblick in unterschiedliche Meinungen. Um auf diese Weise miteinander klar zu kommen, wird eine gewisse Toleranz und Reife vorausgesetzt.

Vor- und Nachteile

Das Leben in einer Clique kann sowohl Vor- als auch Nachteile haben.

Vorteile

Zusammen mit Gleichaltrigen kann die Gegend wesentlich leichter erkundet werden als nur mit einer Freundin oder einem Freund. Hinzu kommt natürlich auch, dass man sich in der Gruppe stark fühlt und dass sich die Gruppe für einen selbst bedingungslos einsetzt. Gerade dies ist in der Pubertät sehr wichtig, doch auch später schätzen dies die meisten Menschen.

Das Gefühl der Zusammengehörigkeit wird durch dieselben Sorgen, Ängste, Probleme aber auch Freuden und Interessen der Cliquenmitglieder gestärkt. Diese haben Verständnis für die anderen und können sich gegenseitig auch helfen.

Hat man Sorgen, kann die Clique dazu beitragen, sich von diesen abzulenken. Zudem bestehen zahlreiche Unternehmungsmöglichkeiten, was im Alltag für große Abwechlsung sorgt.

Nachteile

Großer Unterschied einer Clique gegenüber der Freundschaft mit nur einer Person ist sicherlich, dass man nicht jedes Mitglied der Gruppe so gut kennenlernen kann, wie die beste Freundin oder den besten Freund. So ist es nicht ungewöhnlich, dass man zwar regelmäßig etwas mit der Clique unternimmt, doch nicht einmal weiß, was jeder einzelne beruflich macht bzw. in welche Schule er/sie geht, welche Hobbys er/sie hat usw.

Eine Clique ist relativ anonym. Man muss hier nicht zwingend sein ganzes Leben erzählen, wenn man dies nicht möchte.

Meistens ist es jedoch so, dass Cliquen nicht ein Leben lang halten. Wenn einige eine Ausbildung beginnen und dazu wegziehen, die anderen einer beruflichen Tätigkeit mit unregelmäßigen Arbeitszeiten nachgehen oder wieder andere die Schule wechseln, zerbrechen viele Cliquen.

Viele Cliquen halten nur solange die meisten Mitglieder am Ort wohnenbleiben
Viele Cliquen halten nur solange die meisten Mitglieder am Ort wohnenbleiben

Man hat zwar noch eine ganze Zeit Kontakt zu einigen Cliquenmitgliedern und erfährt über diese, wie es den anderen geht, doch irgendwann schläft dieser auch ein. Zurück bleibt entweder gar kein Kontakt mehr zu den Cliquenmitgliedern oder nur noch Kontakt zu einer Person aus der Clique, der/die dann wiederum zur besten Freundin oder zum besten Freund werden kann.

Ein weiterer möglicher Nachteil ist der Gruppenzwang: sobald man sich für etwas entscheidet, nur weil der Großteil der Clique dies tut und/oder ebenso von einem erwartet, sollte man darüber nachdenken, ob diese Gruppe einem wirklich guttut. Und je nach Konstellation kann es zudem zu Konkurrenzdenken und Neid kommen.

Nur mit dem besten Freund: Freundschaft im Doppelpack

Mit der besten Freundin bzw. dem besten Freund geht man durch dick und dünn. Häufig finden sich beste Freunde schon in der Schulzeit oder der Ausbildung und begleiten sich dann ein Leben lang. Aufgrund dieser langen Zeit kennt man sich natürlich auch in- und auswendig und muss sich vor dem anderen nicht mehr verstellen.

Merkmale der Freundschaft im Doppelpack

Und das ist es, was eine sehr gute Freundschaft ausmacht: Man erzählt sich alles und hat keine Geheimnisse voreinander. Hier wird der neue Partner analysiert und die Meinung der besten Freundin/des besten Freundes ist einem sehr wichtig. Beste Freunde nehmen hier auch kein Blatt vor den Mund und sagen offen und ehrlich, was sie denken.

Selbst wenn man sich durch diese Ehrlichkeit gekränkt fühlt, nimmt man es der besten Freundin/dem besten Freund aber nicht übel. Auch wenn man einmal streitet, so verträgt man sich rasch wieder.

Beste Freunde erzählen sich alles und haben keine Gehimnisse voreinander
Beste Freunde erzählen sich alles und haben keine Gehimnisse voreinander

Die Freundschaft im Doppelpack ist wie ein rettender Anker, den man immer werfen kann, wenn man es gerade für notwendig hält. Natürlich werden mit der besten Freundin und dem besten Freund auch die Nächte durchgefeiert.

Langweilig wird es in dieser Freundschaftsform also auch nicht, nur etwas persönlicher als in einer Clique. Häufig trifft man sich auch nur zu Hause, sieht sich einen Film auf DVD oder im Fernsehen an und redet bis tief in die Nacht.

Dadurch, dass beste Freunde viel Zeit miteinander verbringen, kennen sie den anderen ganz genau. Oft sind Worte gar nicht nötig, um den anderen verstehen zu lassen, was man gerade denkt und fühlt.

Ein gemütlicher Fernsehabend mit Popcorn und viel Gequatsche geht immer
Ein gemütlicher Fernsehabend mit Popcorn und viel Gequatsche geht immer

Gleicher Kleiderstil

Die Meinung des anderen hat einen hohen Stellenwert, auch wenn es bei einer Freundschaft im Doppelpack durchaus Meinungsverschiedenheiten geben darf. Übrigens ist es auch nicht selten, dass sich beste Freunde gleich kleiden. Beide haben einen ähnlichen Geschmack was Mode betrifft und so kommt es durchaus vor, dass sich beide treffen und das gleiche Oberteil oder die gleiche Hose tragen.

Dies liegt aber vielleicht auch daran, dass beste Freunde gerne zusammen einkaufen gehen. Haben beide den gleichen Modegeschmack, so kaufen sie sich dann beide die tolle Hose oder das schicke Shirt.

Wie sich die Freundschaftsform verändern kann

Eine Freundschaft im Doppelpack verändert sich aber natürlich im Laufe des Lebens. Während im Pubertätsalter Hauptthema Jungs und Mädchen sind, ist es später die Familienplanung, die Hochzeit oder der Hausbau, die mit der besten Freundin oder dem besten Freund besprochen werden.

Wenn man keinen besten Freund findet

Leider hat nicht jeder das Glück, eine beste Freundin oder einen besten Freund kennenzulernen. Viele pflegen aber auch den intensiven freundschaftlichen Kontakt zu zwei oder drei Menschen. Sind es mehr, so kann man schon nicht mehr von den besten Freunden sprechen, sondern eher von Bekannten.