Studie: Viele Menschen bemerken nicht, wenn jemand mit ihnen flirten will

Von Katharina Cichosch
25. Juni 2014

Gehören Sie auch zu den Menschen, die überzeugt sind, dass sich einfach niemand für sie interessiert? Dass sie in puncto Flirten einfach immer die letzten sind, die übrig bleiben? Nun, das könnte natürlich stimmen. Könnte aber ebenso gut sein, dass Sie die Flirtversuche Ihres Gegenübers einfach nicht bemerken - denn das, so eine Studie des US-amerikanischen Professors Jeffrey Hall, ist offenbar gar nicht so leicht.

Amerikanische Studie zum Vorgang des Flirtens

Hall, der an der University of Kansas lehrt und forscht, beschäftigt sich seit Jahren mit dem Vorgang des Flirtens. Seine zahlreichen Arbeiten bringt er sowohl in wissenschaftlichen Fachpublikationen als auch in Büchern für die breite Öffentlichkeit heraus.

In einer aktuellen Studie brachten der Professor und seine Co-Autoren 52 Paare aus Single-Probanden zusammen, die in einem rund zehnminüten Gespräch miteinander reden sollten. Die Probanden wurden dabei im Glauben gelassen, es handle sich hierbei um eine Studie, wie der erste Eindruck auf unser Gegenüber wirkt.

Später sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Fragebögen ausfüllen, ob ihr "Partner" mit ihnen geflirtet habe oder nicht.

Das interessante Ergebnis: War das Gegenüber nicht interessiert, zeigte also kein feststellbares Flirtverhalten, dann konnten die Probanden dies korrekt einschätzen. Wurden sie allerdings angeflirtet, so lag die Trefferquote bedeutend niedriger - nur 36% aller Männer und gerade einmal 18% der befragten Frauen konnten die Flirtversuche ihres Gegenübers überhaupt erkennen.

Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass Flirtverhalten selbst für Außenstehende gar nicht so leicht auszumachen ist: In einem zweiten Part der Studie durften rund 250 Außenstehende beurteilen, ob in den aufgezeichneten Kennenlern-Situationen geflirtet wurde oder nicht. Auch hier waren die Zahlen erschreckend gering.

Verhaltensvorschläge vom Profi

Für Jeffrey Hall gibt es derweil nur eine mögliche Konsequenz aus den Erkenntnissen: Menschen sollten einfach offener werden, so der Professor, und gezielt Orte aufsuchen, an denen man viel flirtet.

Natürlich gibt es auch hier keine Garantie auf einen netten Flirt - aber die Wahrscheinlichkeit, in dieser Umgebung überhaupt nicht angeflirtet zu werden, ist doch sehr gering.