Einsamkeit als Risikofaktor für die Gesundheit: 40 Prozent der 80-jährigen lebt allein

Von Nicole Freialdenhoven
7. November 2013

In Deutschland leben rund 700.000 Menschen über 80 Jahre ohne ausreichende soziale Kontakte in Einsamkeit. Für die Betroffenen hat die Einsamkeit eine ebenso schädliche Auswirkung auf ihre Gesundheit wie Bluthochdruck, Adipositas oder das Rauchen. Dies ergab eine neue Studie des Zentrums für Altersfragen, die jedoch auch darauf hinwies, dass die Zahl der einsamen Senioren in den letzten Jahren gesunken sei. Der medizinische Fortschritt habe es möglich gemacht, dass der Partner länger lebe und dass die Senioren allgemein mobiler geworden sind.

Für gesunde Senioren bieten sich viele Möglichkeiten

So profitiere die heutige Rentner-Generation von einer besseren finanziellen Ausstattung als die Generationen vor ihnen, so dass sie aktiver am sozialen Leben teilnehmen und öfter verreisen können. Der Wohnort ist für das Einsamkeitsrisiko unerheblich: In den Städten werden zwar mehr Freizeitangebote wahrgenommen, dafür ist auf dem Land die Familienbindung häufig enger. Gefährdet sind nur Stadtmenschen, die die Angebote nicht wahrnehmen und Senioren, die aufgrund einer Krankheit ans Haus gebunden sind.

Die meisten Senioren sind nicht einsam

Etwa 40% aller Deutschen über 80 Jahre lebt heute alleine, wobei der Tod des Partners die häufigste Ursache für das Single-Leben ist. Allerdings gelten nur 16 Prozent dieser Gruppe als einsam. Die meisten pflegen nach wie vor enge Kontakte zur eigenen Familie, zu Freunden und zu Nachbarn. Experten vermuten zudem, dass die Zahl der einsamen Senioren in Zukunft noch weiter sinken wird.