Eifersucht ist nicht nur menschlich - auch Tiere nutzen das Gefühl für ihr Sozialleben

Von Cornelia Scherpe
28. Juni 2012

Viele sind eifersüchtig, wenn sich der Partner oder die Partnerin auffällig gut mit einem anderen Menschen versteht. Das ist eine natürliche Reaktion, denn man möchte die Stellung als der wichtigste Bezugspunkt nicht verlieren. Was in der Partnerschaft gilt, dass gilt häufig auch bei Freundschaften, denn die Eifersucht ist keineswegs nur auf sexuelle Beziehungen beschränkt. Das Gefühl ist der Ausdruck einer Angst, die auch die Tierwelt nur allzu gut kennt. Wer eifersüchtig ist, der fürchtet um seinen Wert innerhalb einer Gruppe.

Aus Sicht der Evolution ist Eifersucht daher sehr sinnvoll. Wird die eigene Stellung bedroht, reagiert man mit Wut und wird aktiv, um Gegner auszuschalten. Im Tierreich ist das zum Beispiel nötig, um weiterhin Zugang zu Nahrungsmitteln und Wasser zu haben. Ein sozialer Abstieg kann hier schnell das Todesurteil sein. Auch Menschen haben diese Emotion aus ihrer Entwicklung mitgenommen, doch heute geht es dabei selten um den eigentlichen Überlebenskampf. Dennoch reagieren auch wir noch sehr heftig bei Eifersucht und werden sogar gewaltbereit.

Weitere Studien zeigten auch, dass Eifersucht den Menschen blind für seine weitere Umwelt machen kann. In einer US-Studie wurden Frauen eifersüchtig gemacht, in dem man ihnen sagte, dass der Partner am Neben-PC gerade Bilder von Frauen betrachtet und diese nach ihrer Attraktivität beurteilen soll. Viele der Probandinnen wurden daraufhin derart unruhig, dass sie in visuellen Tests häufiger versagten. Sie erkannten diverse Objekte nicht mehr, obwohl das in einem Kontrollversuch ohne Eifersucht problemlos funktioniert hatte. Der innere Konflikt hatte die Frauen jedoch so eingenommen, dass sie blind für die Umwelt wurden.