"Ehe light": In Frankreich bewährt, jetzt auch in der Schweiz?

In Frankreich bewährt sich eine verpflichtungsärmere Alternative zur klassischen Ehe

Von Katharina Cichosch
14. April 2015

Wer noch nie zuvor hiervon gehört hat, der dürfte einigermaßen überrascht sein: In Frankreich gibt's eine Art der eingetragenen Lebenspartnerschaft, die inzwischen von immer mehr Paaren als Alternative zur bürgerlichen Ehe bevorzugt wird - quasi eine "Ehe light". Korrekt heißt das Ganze "Pacte Civil de Solidarité", also ein Zivilakt der Solidarität, kurz: Pacs genannt.

Weniger Verpflichtungen

In Frankreich hat sich dieses Modell seit inzwischen über 15 Jahren bewährt, nun will auch die Schweiz eine entsprechende Ehe-Alternative einführen. Die Basics sind dabei ähnlich wie in der Ehe, allerdings mit deutlich weniger Verpflichtungen. Unterhalt nach der Trennung beispielsweise gibt's nicht, auch eine langwierige (und oft kostspielige) Scheidung muss hierbei keiner der beiden Partner befürchten.

Niedrigere Trennungsrate

In Deutschland, wo die Ehe wie auch die eingetragene Lebenspartnerschaft stark von moralischen Wertvorstellungen geprägt ist, scheint ein solcher Zivilakt als Ausdruck einer Partnerschaft ohne umfangreiche Verpflichtungen fast undenkbar. In der Schweiz will der Bundesrat jetzt Vorkehrungen für eine ähnliche Regelung auf den Weg bringen.

Allerdings können selbst überzeugte Verfechter der klassischen Ehe nicht leugnen, dass der Pacs enorm erfolgreich ist - denn während immer mehr Ehen geschieden werden, ist die Trennungsrate beim Pacs deutlich niedriger.