Mädchengipfel 2014 - weltweit mehr als 700 Millionen Frauen zur Heirat gezwungen

Von Dörte Rösler
23. Juli 2014

Nach Angaben von Unicef leben weltweit mehr als 700 Millionen Frauen, die bereits im Kindesalter verheiratet wurden. Wie das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in London mitteilte, wurden 250 Millionen Mädchen bereits vor ihrem 15. Lebensjahr zur Ehe gezwungen.

Die meisten minderjährigen Bräute leben in Südasien, im afrikanischen Niger beträgt die Quote an Kinderehen 77 Prozent. Die Folgen der frühen und unfreiwilligen Heirat sind für die jungen Mädchen gravierend, denn sie verlassen früher die Schule und sind häufiger häuslicher Gewalt ausgesetzt.

Beschneidungen nur leicht rückläufig

In Afrika und dem Nahen Osten haben Mädchen zudem unter Genitalverstümmelungen zu leiden. Der neue Unicef-Report geht von weltweit 130 Millionen Mädchen aus, denen die äußeren Geschlechtsorgane entfernt wurden. Da viele Beschneidungen unter unhygienischen Bedingen stattfinden, haben die Betroffenen ein hohes Risiko für Infektionen, Blutungen und Spätfolgen wie Unfruchtbarkeit oder Problemen bei der Entbindung.

Das Risiko, Opfer einer Beschneidung zu werden, ist in den letzten Jahren um rund ein Drittel gesunken. In vielen afrikanischen Ländern ist es jedoch immer noch gängige Praxis, Mädchen mit Rasierklingen oder Messern zu verstümmeln.