Partnerschaft: Nicht immer nach Schema F

Von Katharina Cichosch
13. März 2013

Gehören Sie auch zu den Menschen, die ihr Leben gern nach klaren Prinzipien gestalten? Was beispielsweise bei der eigenen Karriereplanung noch durchaus sinnvoll sein kann, das stellt sich in zwischenmenschlichen Beziehungen irgendwann als hinderlich heraus. Denn: Zwei Menschen sind nun einmal keine neutralen "Faktoren", die man nach Schema F behandeln kann.

Das gilt in ganz besonderem Maße auch für die eigene Partnerschaft. Hier sollte man manchmal weniger auf Beziehungsratgeber und gut gemeinte Ratschläge von Freunden hören und sich stattdessen - richtig: einfach auf sein Gefühl verlassen. Denn wer seinen Partner bzw. seine Partnerin ernst nimmt, der gesteht ihm/ihr ebenso Fehler zu wie sich selbst.

Und wo Schwächen ganz normal sind, da bleibt auch Raum für Spontaneität - gewinnen Sie wieder ein Gespür für das, was Ihnen und dem/der Liebsten jetzt gerade gut tut und vergessen Sie allzu feste Prinzipien! Ihn niemals anrufen und lieber schmoren lassen? Ist in Wahrheit bloß kindisch. Wer liebt, der muss seine Gefühle nicht zurückhalten! Ähnliches gilt für den richtigen Zeitpunkt zum Streiten oder ähnliche gut gemeinte Tipps wie den, das Feuer der Liebe durch heiße erotische Überraschungen aufrecht zu erhalten.

Klar, das kann hin und wieder prickelnd sein - wer derlei als Pflichtprogramm absolviert, der ist hinterher aber frustrierter als zuvor. Als gedankliche Anregung, als Impulse für kleine Veränderungen im Liebesleben sind Ratgeber gut geeignet - trotzdem sollten die hier aufgestellten Verhaltensregeln niemals wichtiger sein als die tatsächliche Beziehung, die sich eben nicht immer in ein Schema pressen lässt.

Und bei handfesten Problemen ist es ohnehin empfehlenswert, sich professionelle Unterstützung zum Beispiel bei einem Paartherapeuten zu suchen - der sucht gemeinsam mit beiden Partnern nach individuellen Lösungen.