Langjährige Partner übernehmen ungesunde Angewohnheiten vom andern

In einer langen Partnerschaft wird häufig der schlechte Lebensstil des Partners übernommen

Von Jutta Baur
23. August 2011

Dass Rauchen und wenig Bewegung auf Dauer krank machen können, ist bekannt. Kommt dazu noch eine unvernünftige Ernährung, steigt das Risiko weiter.

Übernahme schlechter Gewohnheiten

Wissenschaftler der Universität von Cincinnati haben nun herausgefunden, dass ein solches selbstschädigendes Verhalten besonders in langen Partnerschaften gegenseitig übernommen wird. Nicht der Partner mit dem gesundheitsfördernden Verhalten gibt demnach den Ton an, sondern der andere. Zu dem Ergebnis kamen die Experten nach Interviews, die sie mit 122 Teilnehmern führten. Dabei handelte es sich um 31 hetero- und 15 homosexuelle Partner, sowie 15 lesbische Verbindungen. Alle waren zwischen 8 und 52 Jahren liiert.

Partner mit ungesünderem Lebensstil ist der dominantere in der Beziehung

Corinne Reczek, Soziologin und Leiterin der Untersuchung, erklärt, dass vorrangig auf die gegenseitigen Einwirkungen bei Gepflogenheiten geachtet wurde. Dabei zeigte sich, dass sowohl ein direkter Einfluss, wie auch die eigene Kompetenz Verursacher der ungesunden Lebensverhältnisse sind. Zudem kam noch eine Tendenz zur Anpassung hinzu. Dabei scheint derjenige mit dem schlechteren Lebensstil dominanter zu sein. Ein Partner ist beispielsweise für den Einkauf zuständig und kaufe, obwohl er andere Möglichkeiten hätte, dennoch die weniger förderlichen Dinge ein.

Mit diesen Ergebnissen steht die Studie im Gegensatz zur den meisten früheren Untersuchungen. Dort wurde stets herausgefunden, wie gut langjährige sich Partnerschaften auch ein gesundes Verhalten auswirkten.