Skulpturenaustellung für Blinde in Moskau: Anfassen ausdrücklich erwünscht

Von Nicole Freialdenhoven
26. Juni 2012

Ein ganz besonderes Projekt hat nun die Moskauer Tretjakow-Galerie in Zusammenarbeit mit dem deutschen Designerbüro Franke-Steinert vorstellt: Eine Skulpturenausstellung, bei der Anfassen ausdrücklich erwünscht wird. Sie richtet sich ausdrücklich an Blinde und sehbehinderte Menschen, die die Skulpturen mit ihren Händen "erfühlen" sollen. Zusätzliche Kommentare wurden in Braille verfasst.

Alle 25 Skulpturen wurden vom Moskauer Bildhauer Alexander Smirnow-Panfilow geschaffen, der unterschiedliche Materialien wie Bronze, Holz und Stein verwendete und eine übertriebene Formensprache, die das Erfühlen der Skulpturen leichter macht. Bei den Skulpturen handelt es sich um Portraits berühmter Künstler wie Chagall und van Gosh, die mit den Fingern ertastbar gemacht werden und für Blinde die erste Chance überhaupt darstellen, die Welt der Gemälde zu entdecken.

Die Ausstellung "Notizen" ist noch bis Ende November in der Tretjakow Galerie in Moskau zu sehen. Anschließend ist eine weitere Ausstellung für Sehbehinderte geplant.