Neue Regelungen für den Pariser Künstlertreff am Montmartre

Von Nicole Freialdenhoven
13. April 2012

Der Stadthügel Montmartre im Norden der französischen Hauptstadt Paris zieht seit vielen Jahrzehnten die Touristen an. Tagsüber besuchen sie die schneeweiße Kathedrale Sacré Coeur, von deren Stufen sich ein einzigartiger Blick über die Dächer der Metropole bietet, abends schwärmen sie aus um einen Hauch des alten Oh-la-la Paris rund um den Place Pigalle zu erhaschen.

Für viele Montmartre-Besucher gehört auch ein Besuch auf dem Place du Tertre dazu, einem kleinen quadratischen Platz im Schatten von Sacré Coeur, auf dem seit vielen Jahren Maler ihre Werke anbieten und den Touristen für teures Geld schnell gezeichnete Portraits und Karikaturen verkaufen. Der Preis für mittelmäßige Bilder ist dabei hoch, denn die Künstler müssen hohe Konzessionen zahlen um auf dem Place du Tertre arbeiten zu können - pro Quadratmeter Standplatz werden seit der letzten Erhöhung 2009 bis zu 554 Euro pro Jahr fällig.

Dies wissen mittlerweile zahlreiche Trittbrettfahrer auszunutzen, die ohne eigenen Stand auf dem Place du Tertre operieren und häufig statt sorgfältig von Hand gemalter Bilder billige Massenware aus China feilbieten oder Portraits für weitaus weniger Geld zeichnen. Da sie keine Standgebühren zahlen, können sie die ansässigen Künstler problemlos unterbieten.

Der Ärger um die illegalen Maler hat mittlerweile auch den Bürgermeister von Montmartre auf den Plan gerufen, der die Künstler auf dem Place du Tertre in Zukunft wieder verstärkt darauf kontrollieren will, ob sie im Besitz einer gültigen Konzession sind. Auch soll die allgemeine Qualität der angebotenen Kunstwerke dadurch verbessert werden, dass Künstler eine umfangreiche Bewerbung mit Arbeitsproben einreichen müssen, ehe sie - vielleicht - eine Konzession erhalten und sich zu den aktuell ca. 150 Malern des Montmartre gesellen dürfen.