Stephan Hann: Recycling für die Mode

Von Katharina Cichosch
27. Februar 2013

Stephan Hann beherrscht die höchste Schneiderkunst aus dem Effeff. Dass der Name vielen Modefans bisher noch nicht bekannt ist, hat einen ganz einfachen Grund: Hann arbeitet nicht als Designer. Er sieht seine Kreationen vielmehr als "Modeobjekte" - wenn die tragbar sind, gern. Wenn nicht, auch kein Problem: Er schneidert in erster Linie für Museen oder für große Unternehmen, verbindet so Kunst und Modedesign auf mühelose Weise.

Ein ganz besonderes Aushängeschild des ausgebildeten Kostümbildners: Er widmet sich mit Leidenschaft dem Recycling alter Materialien. So kann es vorkommen, dass Hann mal eben eine glamouröse Abendrobe aus alten Kartons, Zeitungsausschnitten, Aufklebern oder auch Tablettenpackungen zaubert.

Eine Prise Sozialkritik ist natürlich auch dabei, wenn der Künstler seine Objekte fertigt. Wer Mode einmal aus einer völlig neuen Perspektive fernab vom Catwalk bewundern möchte, der hat hierzu noch bis zum 9. Juni 2013 Zeit: Bis dahin nämlich läuft eine große Ausstellung mit Hanns Werken im Badischen Landesmuseum Karlsruhe.