Hochgeschwindigkeitsaufnahmen offenbaren erstmals die einzigartige Sprungtechnik von Guppys

Von Frank Sprengel
13. Mai 2013

Wie viele Aquarienbesitzer wissen, neigen Guppys dazu, aus vermeintlich unersichtlichem Grund aus dem Wasser zu springen. Was die beliebten Zierfische zu den geradezu todesmutigen Kunststücken veranlasst, galt bisher als ungeklärt. Gängige Vermutungen sind, dass die Fische aus einer Art Todestrieb heraus oder einfach vor Schreck springen.

Nach Angaben zweier Wissenschaftlerinnen der Universität von Maryland, die Guppys mit speziellen Hochgeschwindigkeitskameras filmten, könne zumindest die letztgenannte Vermutung ausgeschlossen werden. Die Aufnahmen hätten nämlich eine für Fische einzigartige Sprungtechnik offenbart, die eine Spontanreaktion mehr als unwahrscheinlich mache.

Zunächst einmal nähmen Guppys gewissermaßen Anlauf, bevor sie zum Sprung ansetzten. Außerdem schienen sie ihre Geschwindigkeit gezielt auf etwa einen Meter pro Sekunde beschleunigen, bevor sie aus dem Wasser emporstiegen. Dass sich während der Aufnahmen keine Nahrung außerhalb des Wassers befunden hätten, lege den Verdacht nahe, dass die Sprünge in der freien Natur ausschließlich dazu dienen, um von einem Gewässer in ein anderes zu gelangen, wodurch theoretisch einer Inzucht oder Überbevölkerung entgegengewirkt werden soll.