Print on Demand am Kiosk - Reisende können Lesestoff selbst ausdrucken

Von Dörte Rösler
21. November 2013

Die Reiselektüre aus 100 Zeitschriften auswählen und am Flughafen selbst ausdrucken - das klingt kundenfreundlich und schont die Umwelt. Ein schwedisches Pilotprojekt mit Print-on-demand-Kiosken für Zeitschriften läuft erfolgversprechend. Deutsche Händler und Verlage sind noch kritisch.

Gute Druckqualität zum Normalpreis

An drei Standorten in Schweden kann der Kunde mittlerweile per Mausklick ein riesiges Sortiment an Magazinen durchblättern und bei Gefallen ausdrucken. Die Qualität entspricht dem üblichen Hochglanzdruck, und auch die Preise liegen auf dem Niveau herkömmlicher Print-Ausgaben.

Vor- und Nachteile

Durch die Digitalisierung der Magazine im PDF-Format können die Kioske nun auch kleinere Nischen-Titel oder ausländische Zeitungen anbieten. Außerdem bleiben die Händler nicht mehr auf Stapeln unverkaufter Hefte sitzen. Rund 40 Prozent der Magazine müssen heute recycelt werden. Einziger Nachteil: der Automaten-Druck kann einige Minuten dauern. Für gehetzte Flugpassagiere ist das ein Handicap.

Deutsche Händler noch skeptisch

In Deutschland sind die Händler deshalb skeptisch. Die Kette der Valora Retail-Kioske bietet an einigen Bahnhöfen bereits 2000 Tageszeitungen zum individuellen Ausdrucken. Mit 3 bis 6 Euro liegen die Preise jedoch recht hoch, und das Interesse der Laufkundschaft ist bisher gering.